In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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Menjihen joll man den Umgang Duz2 meiden, jedenfalls ift in Verkehr große Vorjicht geboten. Werden fie gereizt, verlieren fie oft Die Selbjtbeherrfhung und begehen zumeilen Dinge, dDieihnenniemand zugetraut hätte. Sit der Blid aufmerfjam gejpannt und lebhaft bei jcheinbarer Ruhe, dann denfen und überlegen jolche Ntaturen und lauern nur auf den günjtigiten Yugenblid, um ihren Zorn ent[aden, den Gegner jhäpdigen zu fönnen. Dargejtellt jehen wir den Bid in Wbb. 31, bejchrieben finden wir ihn im folgenden Rapitel. Bösartigen und gemalttätigen Wenjchen ijt er ebenfalls eigen. In diefem Falle wird jedod) die ganze Phyjiognonnie einen rohen, gewöhnlichen Ausdruf annehmen, den die jenkrechten Falten nod) erhöhen.

Ungeftrengtes Nachdenken ijt der Miene des Yornes verwandt, mitunter ganz ähnlih. Legt jemand im Laufe der Unterhaltung plößlicd) die Stimme in Yalten, jo gibt er, falls fein anderer Anlaß vorliegen follte, damit zu erfennen, daß jein Gedähtnis in Anftrengung verjeßt ift. Er jucht ji) zu erinnern.

DuBe Gelingt ihm das immer leiht und handelt eS ji um meit zurüdliegende Dinge, oder um jolde die außerhalb feiner Berufsiphäre liegen, jo jprechen wir von leichter Erinnerungsfraft. Muß er dagegen lange im Gedächtnis herum= juchen und unter Anftrengung der Stirnund Brauenmusfeln die Bilder der Erinnerung förmlich herausprejjen, jo wird dies mit Net als jchweres Befinnen angejehen. jedes jchmere Nachdenken ruft ein Unbehagen, eine Verjtimmung Verftimmtes Schauen und dadurd) größere oder Eleinere jenf-

Noghe, Phnjiognomit. 5