In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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der Große, Napoleon I, Goethe, Lord Byron ungemwöhnlid) jhöne und glänzende Augen. Ebenjo joll dem bereits ermähnten Vhyfiologen, Johannes Müller, ein jehr glänzendes Auge eigen gemejen jein.

Jicht bloß Freude, Hoffnung, Mut und Zorn, intenjive jondern au Fünftliche Erregungsmittel wie Tee, Kaffee, Tabat, Opium und alktoholijche Getränke. Solange die fünjtliche Erregung anhält, die Gehirntätigfeit und Beweglichkeit eine geiteigerte ift, ift auch der Glanz geiteigert; läßt die Aufregung nad), tritt die Abjpannung ein, wird das Auge nicht nur glanzlos, jondern „gläjern“, mie man zu jagen pflegt. Beim Gemohnheitstrinfer er= iheint der weiße Teil des Yuges allmählid Ihmusigtrüb und von vielen roten Blutgefäßhen Durdhzogen. Alte Säufer jind neben der roten NWaje aud) an roten Yugen zu erfennen.

Aus dem bisher Gejagten geht deutlich hervor, daß wir bei der Beurteilung des Yugenglanzes üußerjt vorjihtig fein und in ihm fein fonftantes phyjiognomifches Merktmal jehen dürfen, wie Die alten Phyjiognomen. Der Yugenglanz fommt hauptjädlic) als Begleiterfheinung in Betradht, für bereitS gejchilderte und nocd) zu bejchreibende Affefte, und nur bei volliter Sicherheit darf man meitere Schlüffe ziehen. Biderit jagt: „jtrahlend ilt das Muge Der Freude, leuhtend das der SHofmung, funfelnd das des Zornes”, mie foll der Neuling nun diejes Strahlen, Leuchten und Yunfeln mit Sicherheit auseinanderhalten ?

Aufmerfjame Xejer werden vielleicht das feurige Yuge des Jünglings im Gegenjaß zum Greifenauge jeßt anführen. Diejer

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