Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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ging am 8. April (unglücklicher Tag, den ich nie vergeſſen werde Y zu ihm, um bei ihm zu Mittag zu eſſen. Jh traf ihn nicht in dom Speiſezimmer, und ging daher nah der Thür ſeines Cabinets, als ev eilig heraustrat, deutliche Spuren großer innerer Bewegung in ſeinen Mienen. Er erbleichte, als er mi erbli>te, und ſagte mir dann halblaut, daß er mich allein ¿u ſprechen wünſche. Ich trat ſogleih mit ihm in ſein Cabinet. Als ev die Thür hinter uus verſchloſſen, ſagte er: „Sie ſehen mi< in Verzweiflung! Jch habe Ihnen ſchre>liche Neuigkeiten mitzutheilen.“ Jn der - Ueberzeugung, daß meinem Vater oder meinem" Bruder ein Unglä>E begegnet, fragte ich haſtig, ob meine Furcht gegründet ſey. „Nein! entgeg-* nete ex mir. Nur von Jhnen iſt die Rede.“ _¡„Wenn dem alſo iſt, ſo ſ{döpfe ih Athem. Doch ſagen Sie, General, von welchem perſönlichen Unglücke werde ih bedroht? — „Ich erhalte ſo eben den Befehl, Sie zu verhaften, und Sie unter ſicherer Begleitung in die Abtei nach Paris zu , ſenden.“ — „Doch betrifft dieſer Befehl nur mi<h?“ — „Sie allein. Man erwähnt der andern Mitglieder Jhrer Familie nicht, und ich glaube, man würde ‘es mir mitgetheilt haben, wenn es eine allgemeine Maßregel wäre. Doch, = hier iſt der Befehl; leſen Sie ſelbſt, / — Jh las ihn.