Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Portugall 1809. 353

ſtärfung aus Etigland eingetroffen, ſo daß Wellington ſich ſtark genug fühlte, Ende Aprils dem Feinde entgegenzuziehen. Dieſer fand es aber nicht gerathen, ſich mit den Engländern in einen ernſthaften Kampf einzulaſſe, und zog ſich daher nah verſchiedenen Gefechten, wieder nach Gallizien zurü>, ſo daß Oporto ſchon am 11. May von den Engländern beſet war, Soult gieng am 20. May bey Orenſen über den Minho, und verei: nigte ſich am 23. May mit dem Corps des Marſchalls Ney, Bis zum 27, July fiel darauf nichts Erhebliches vor, an welchem Tage die Schlacht bey Talavera de la Reyna zum Nachtheil der Franzoſen vorfiel, Doch dieſe Freude wax nur von furzer Dauer, indem die drey Dis viſionen von Soult, Ney und Mortier ſich vereinigten, wodurch Wellington ſich zum Rückzuge veranlaßt ſahe,

Als endlich der Kaiſer von Oeſterreich genöthiget war, am 14. Oct, mit Napoleon Frieden zu ſchließen, und zu den Veränderungen in Spanien und Portugall ſeine Einwilligung zu geben, behielt leßterer freye Hand, auf die Eroberung und Unterjochung dieſer Reiche, ſeine ganze Aufmerkſamkeit zu richten, ſo ſehr auch dieſer, wiz der alles Völkerrecht entworfene Plan, ganz Europa empörte. Offenbar war es die Abſicht des Welteroberers, die ganze weſtliche Hälfte von Europa ſeiner neuen un: geheuern Monarchie einzuverleiben, und ſolchergeſtalt zu einer Univerſalmonarchie den Grund zu legen, welche nah und nach ganz Europa, und vielleiht auch einen Theil von Aſien und Africa in ſich vereinigen ſollte, und wer vermogte das ferne Ziel zu beſtimmen, wo die zügelloſe Eroberungsſucht eines Mannes, deſſen Herſchbegierde feine Grenzen fannte,- einſt ſtille ſtehen würde, um die Vernichtung der ſeit vielen Jahrhunderten beſtandenen Staaten, und das Elend der Menſchheit zu vollenden, '

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