Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Portugall 1811. 359

Africa und América ſo ſtark war, daß in Liſſabon ein wirklicher Uebetfluß herrſchte; dagegen Maſſena aber, der in’ dieſem verhéerten und verlaſſenen Theile von Portugall wenig oder nichts vorfand, und zu Lande für eine ſo zahlreiche Armee nicht hinreichend Zufuhr erhalten founte, mit dem ärgſten Feinde der Armeen, dem Hunger, zu tfämpfen harte, wodur< Krankheit und Sterblichkeit unter ſeinen Truppen ſo ſehr überhand nahm, daß ſeine Armee theils hiedur{, theils aber auch durch Deſertion und ſonſtige Verluſte, bereits bis auf 7-000 Mann geſchmolzen war. Seine ganze Aufmerk: ſamkeit war dahin gerichtet, die Communication mit Spanien offen zu halten, indem die portugieſiſchen und engliſchen Streifcorps unter Wilſon, Trant, Miller, Silveira und Bascellar ihn unaufhörlich im Rücken und auf den linfen Flügel beunruhigten und vielen Schaden zufägten,, ſo daß er oftmals genöthigt war, einen Courier dur eine Bede>kung von 30320 Mann begleiten zu laſſen.

Mellington verlegte ſein Hauptquartier nach-Cartarso, beveſtigte Abrantes, und ſtellte ein Corps auf dem linfen Ufer des Tajo, welches ſtark genug war dem Feinde Widerſtand zu leiſten, im Fall er verſucheu ſollte von dieſer Seite in Alentejo einzudringe; übrigens erwartete er ruhig was Maſſena vorzunehmen für gut finden würde, während die Diviſion des Generals Hill, und die portugieſiſche Cavallerie untér General Fane, von dieſer Seite ſeine Bewegungen, utiter dem Schübe der Kationierſchaluppen, beobachteten. :

Fn der Mitte des Novembers verſuchte ein fraunzôfiſches Corps, unter Befehl des Generals Gardanne, die franzöſiſche Armee zu verſtärken , aber kaum war daſſelbe bey Cardiges eingetroffen, und etwa 3 Lieues von den Vorpoſten Maſſena's entfernt, als es ſich, wie von einem paniſchen Schre>en ergriſſen, wieder

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