Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

358 Portugall 1810.

vom 29. Nov. 1810, daß er ſich hinter ſeinen unüberwindlichen Verſchanzungen béfände, und auf keine Weiſe zur Bataille zu bringen wäre. Dieſe im Moniteur ge-. ührte Sprache, ſtand ganz im Widerſpruche mit dem-. jenigen, was am 27. Sept. 1809 géſagt war, denn Wellington bewies gerade diejenige Vorſicht, die ein großer Feldherr jederzeit beobachten muß, uni nicht ſeine Armee zwecélos aufzuopfern, Nicht Ciudad : Rodrigo, nicht die Höhen von Buſaco- waren es, wo er den Feind beſiegen fonnte und wollte; es waren die unüberwindlichen Hügel von Torres - Vedras, vor welchen die franzd: ſiſche Uebermacht weichen mußte, Hier begieng Maſſena ſtatt Wellington die Unvorſicht, etwas zu beſchen, was er nicht behaupten fonnte.

Die franzöſiſche Armee bezog am x1. Oct, x$10 die Saudwüúſten. von Eſtremadura, und blieb daſelbſt bis zum x. März 18x11, within volle 5 Monate, beynahé in einer gänzlichen Unthätigkeit, während dem Welling? tons Heer von allen Seiten immer mehr Verſtärkung an ſich zog, und ſchon im December bis auf 40000 Mann angewachſen war. Eben ſo ſtark war auch die portugie: ſiſche Armee, zu - denen auch noch dèr Marquis de là Romana im November mit 7000 Mann Spaniern ſtieß. Rechnet man nun noch hinzu die während der Waſfenruhe, unter engliſcher Leitung, ſehr gut geübte portugieſiſche Miliz, die engliſche Flotte auf der Rhede von Liſſabon, und eine Menge kleiner Kriegsfahrzeuge, von denen der Strom wimmelte, ſo läßt es ſich leicht denfen, daß Maſſena eben feine große Luſt hatté, dieſe Poſition anzugreifen und Liſſabon zu erobern ; vielmehr trieb der Wopard hier ſcin Weſen, und es war auch keine Hofe nung vorhanden, daß derſelbe erſhrocten den Ocean ſuchen werde, wie ſich Napoleon am 3. Déc. 1809 in ſeiner Rede äußerte. Vom Mangel an Lebensmitteln konnte gar uicht die Nede ſeyn, da die Zufuhr von England,

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