Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

418 Schweden 1803.

entſagen. Jm Lande ſelbſt herrſchte eine ſtarke Parthey wider ihn, die nur auf eine günſtige Gelegenheit hofre, um endlich losbrechen zu können; daher denn auch der König anfieng mißtrauiſch zu werden, und auf die Schriften ſowol als auf die geheimen Verbindungen gufmerffam wurde, Er unternahm darauf in Begleitung ſeiner Gemahlin im Jahre 1803 eine Reiſe nah Deutſchland, woſelbſt er ſich eine geraume Zeit aufhielt, und erſt am 21. Jan. 1805 in ſeine Staaten zurükehrte. Widér _Napoleon bewies er einen entſchiedenen Widerwillen, daher er auch Ludwig XVIII. eine Freyſtate in. ſeinem Reiche geſtattete. Beſonders aber empörte ihn die Ver‘leßung des deutſchen Gebietes in Baden, und die Ermordung des Herzogs ‘von Enghien, im Jahre 18043 „wider welches Verfahren Guſtav laut ſeine Stimme erz hob, und ſich auch weigerte die franzöſiſche Kaiſerwürde anzuerkennen. Dieſe Entſchloſſenheit des Königes von "Schweden konnte der große Napoleon nicht ertragen, daher derſelbe denn auch ihn auf eine unwürdige Art behandelte, und ihn einen uuerſahrnen Jüngling nannte, der alles was cr bis jeßt gethan, aus Mangel einer ruhigen Ueberlegung unternommen habe. Durch dies entehrende Benehmen Napoleons gegen Guſtav wurde jede Hofnung zu einer Ausſöhnung vernichtet, und alle diplomatiſchen Verhältniſſen zwiſchen beyden Mächten aufgehoben, ohne daß während der ganzen übrigen Regierung des Königeë von Schweden, derſelbe je wieder ſein angenommenes Syſtem änderte, obgleich ihm dieſe Conſequenz den Verluſt der Krone zuzog.

Schweden {loß ſi< nun immer veſter an England an, und ſchon am 3. Dec. 1804 fam eine geheime Cons vention zu Stahde, nah welcher England zur Vertheidis digung von Stralſund eine Subſidie von 60000 Pfund Srerling zu bezahlen verſprach, dagegen aber ſich die zollfreye Einfuhr engliſcher Waaren in Stralſund, ſo wie

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