Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Schweden 1805. 419

die freye Werbung daſelbſt vorbehielt. Der franzöſiſche Geſandte in Berlin machte hievon eine Anzeige dem preußiſchen Hofe, um ſelbigen zu bewegen, wider dieſen Schritt des Königes von Schweden zu proteſtiren. Wirklich Úbergab auch das preußiſche Miniſterium am 24. Dec. dem ſchwediſchen Geſandten eine Note, worin Preußen zu erfennen gab, daß es wegen der angenommenen Neutralität, nicht friegeriſche Rüſtungen in Pommern zugebetx föônne. Dieſe Note theilte der König von Schweden dem ruſſiſchen Kabinette mit, und nachdem von Seiten Rußlands deshalb dem preußiſchen Hofe eine Vorſtellung gemacht war, erfolgte unterm 28. Febr. 1805 die ſchwes diſche Antwort, worin man ganz frey erklärte, daß Preußen nicht das Recht habe, ſich in die ſ{wediſchen Angelegenheiten zu miſchen, und daß, wenn Pommertx feindlich angegriffen werden ſollte, es Schweden an Bundesgenoſſen nicht fehlen werde. Die freundſchaftlichen Verhältniſſe zwiſchen beyden Mächten, wurden nunmehr aufgehoben, und die beyderſeitigen Geſandten zurückberufen. Bey dieſer Gelegenheit legte Guſtav einen ucaen Beweis ſeines unverſöhnlichen Haſſes wider Napoleon ab, indem er, als der König von Preußen an den Kaiſer von Frankreich den großen ‘ſchwarzen Adlerorden úberſandte, ſogleich den bis dahin getragenen ſchwarzer Adlerorden mit der Erklärung zurú> ſandte, daß er es gegen die Statuten dieſes Ordens achte, ſelbigen länger zu tragen, da der Kaiſer von Frankreich ihn trúge.

Schweden blieb nun ſeinem einmal angenommenen Grundſfabe unveränderlich getreu, und begünſtigte zum größten Verdruſſe Napoleons, den engliſchen Handel auf alle erdenfliche Weiſe. Mit England wurde am 21. Aug. eine Convention abgeſchloſſen, nah welcher die Veſtung Stralſund gegen engliſche Subſidien in Vertheidigungsſtand geſelt werden, und als Sammelplaß der verbündeten Armee dienen ſollte, Am 3. Oct.

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