Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

184 V. Ausbreitung der Hermetischen Literatur.

Menschen sind und alle Völker den Kult der Götter gelehrt haben. Daß die Ägypter einen Gott Seth kannten, mag mitgewirkt haben.')

Wieder auf andere Wege weist uns das von Laurentius Lydus angeführte Fragment einer Hermetischen Schrift®): örı noAAn roic BeoAöYoLC dIapwvn Trepi TOU rap’ "Eßpaiwv TIuwuevou Beoü Kal YEerove kai Ecrıv° Alyunrıoı yap Kai mpWtoc ‘Epufc "Ocıpıv Töv Övra BeoXoyobcıv auTöv, tepi ou TMarwv Ev Tıuaiw (27 d) Aeyeı Ti TO dv uev del, TEVECIV DE OUK EXOV, TI dE TO Yıvöuevov, Öv de oVdenote Das weist auf eine Schrift, welche die ägyptischen Epitheta des höchsten Gottes bei Platon einerseits, in der jüdischen Literatur andererseits wiederfinden und Osiris zum allgemeinen Gott machen wollte. Ich würde bei diesem Charakter der Schrift auf die Angabe gar kein Gewicht legen, wenn sie nicht durch eine ziemlich alte Zauberformel, die Dämonenaustreibung des Schreibers Jeü°), eine überraschende Bestätigung gewänne: cmmAn ToD leo TOü Zwypäpou eic lv EmcroANv?)" CE KaAW TOV AkEpakov, TÖV KTICAVTa YMVv Kai OUpavov, TOV KTICOVTG VUKTO Kal NUEPAV, CE TÖV KTICAVT« PWC Kal CKÖTOC' cÜ ei "Ocopövvwgpic?), öv oVdeic EIde mWmorTeE, cl ei laßac°), cd ei "Iamwc. CU DIEKPIVAC TO dIKAMOV Kal TO AdIKov, cO Emoincac AfiAu Kal Äppev, CU EDEIEAC CTTOPAV Kal Kapmouc, CU Emoincac ToUc AvApwrrouc aAANAopıkeiv Kal aAAnAouıceiv.’) Erw ein Moucnc 6 npopnTnc cou, Ü TAPEDWKAC TÜ UUCTNPIA Ccov Ta cuvrelouueva Ictpanı. cl eEdeikac ÜYPOV Kal ENPOV Kal TTÄCAV TPOPNY. ETTÄKOUCOV UOU’ EyW ein üryekoc

1) Wie sich in Ägypten der jüdische Seth mit dem Bruder des Osiris verschmolz, der ja auch als mächtiger Gott verehrt wird, ist z. T. noch dunkel (vgl. den besonders lehrreichen Zauber bei Wessely, Denkschr. d. K.K. Akad. 1893 S. 54). Für die späteren Sethianer ergibt wenigstens einiges Preuschen, Festgruß f. Bernh. Stade 240 ff, doch muß die Frage wohl in weiterem Zusammenhang noch einmal behandelt werden.

2) De mensibus IV 53 p. 109, 13 Wünsch.

3) Wessely, Denkschr. d. K. K. Akad. 1888 S. 129 Z. 96, vgl. Kenyon, Greek Pap. Cat. I p. 68. Dämonenaustreibungen begegnen wir in Ägypten bekanntlich sehr früh. Die jüdischen Magier übernahmen sie; vgl. Josephos Ant. VIII 46.

4) Ein Buch Jeü in Briefform wird also bezeugt.

5) Der gute Osiris, Kultname.

6) Den Namen deutet Blau (Das altjüd. Zauberwesen 131) aus der samaritanischen Aussprache des Tetragrammaton (iaße, laßa). Für Samarien würde in der Tat der Zauber passen.

7) Es sind die an Isis, bezw. Osiris, regelmäßig gerühmten Werke,

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