Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

D. Judentum. Zauberbücher. 187

Sohn Rehabeam, welche genau verzeichnet, welche Planeten und Zodiakalzeichen man für bestimmte Zwecke anrufen muß.") Weiter führt die ebenfalls unveröffentlichte Sammlung jüdischer Planetengebete im Parisinus graecus 2419 fol. 177, welche für jeden Planeten zunächst angibt, wieviel äyreAoı und wieviel daiuovec in ihm walten, wie sie heißen und wie sie anzurufen sind.?) Ich darf auf die früheren Ausführungen über den Glauben an die einapuevn bei den Juden verweisen (S. 78 ff.); sie empfangen durch solehen Zauber ihr Lieht, und umgekehrt, der Zauber gewinnt für uns an Wichtigkeit, wenn wir unserinnern, daß schon unsere Evangelien voraussetzen, daß Männer, welche in dieser Weise Dämonen beschworen, schon in Jesu Zeit auch im eigentlichen Judäa herumzogen.°)

Ähnlich mit der Theologie verbunden ist die Alchemie; ich brauche nach den mannichfachen Ausführungen des vorigen Kapitels nur auf die Rolle des Moses und der Mirjam in diesen Schriften sowie vielleicht noch auf den Buchanfang (Berthelot a. a. 0. 213) zu verweisen: Aöyoc aAndnc Zope Aiyuntiou xoi deo0 Eßpaiwv Kuplou zuv duvauewv Zaßawed. DdVo YAp EMICTHUA Kal copiaı Eiciv 1 TWV Aiyuntiwv Koi 1 rWv “Eßpaiwv.

Daß wir aus diesem für mehr als sechs Jahrhunderte nachweis-

1) Mir bekannt aus Parisin. graee. 2419 fol. 218. Schon der Anfang: tpöcexe AkpıßWoc uou vie Poßoau eic nv Akpißerav mic rexvnc (vgl. in der Köpn xöcuou Stob. Ekl. p. 394,25: mpöceye, tekvov "Npe’ Kpuntic Yäp emakoveic dewpiac) und mehr noch die Mahnung, diese Schrift niemandem zu zeigen, charakterisiert sie als Nachbildung Hermetischer Schriften. Daß auch Dämonenaustreibungen, welche dem ägyptischen Zauber besonders eigen sind, darin vorkommen, interessiert wegen Josephus Ant. VIII 46.

2) Vgl.8.75. ÄhnlichePlanetengebete der Harraniter bietet Dozy-Goeje 349 #f.

3) Zum Beweise genügt Matth. 12, 27 — Luk. 11, 19: ei &yrWw &v BeekZeBouA Erßardw Ta danuövia, ol viol UuWv Ev tivi &kßaAAoucıv. Die eigentümliche Fortbildung zeigt Apostelgesch. 19, 13: &teyxeipncav de rıvec Kal TWVv tepiepgouevwv ’loudalwv EEopkıcrWv Övoudleıv Emil TOUC Exovrac TÜ MVeludta Tü movnpd TO Övoua Toü Kuplov ’Imco0 Atyovrec‘ öpkiZw Üuäc töv 'Incoüv, öv 6 TTaükoc knpücce. Die Bestätigung bietet die im Papyrus erhaltene Beschwörung bei Jesus, dem Gott der Juden (S.14A.1). Die uns erhaltenen exoreistischen Formeln sind hier gewahrt. Um so bedenklicher stimmt die Angabe, daß noch bei Lebzeiten Jesu auch solche, die nicht seine Jünger sind, in seinem Namen Teufel austreiben (Mark. 9,38). Es scheint, daß eine spätere Entscheidung über das Verhalten der Christen zu solchen Männern nachträglich Jesu in den Mund gelegt ist. Zur Sache vgl. auch Harnack, Mission und Ausbreitung des Christentums 92 ff.