Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Theorie des &v8ouciacuoc. 201

ja endlich selbst mit einer dem Griechentum vielleieht nicht fremden, dem Ägyptertum aber sogar geläufigen Vorstellung von Revenants gespielt (Fr. 92. 85): aKkouca®’ “Immwvartoc, ol yüp AAA kw ek TWVv ökou Boüv KoAAußou mırpnckoucıv.‘) Eine Steigerung zeigt die Einleitung des Ennius, der zwei Vorstellungen verbindend nach der Entrückung auf den Helikon und dem Trunk aus der Quelle die Seele Homers erscheinen und ihm offenbaren läßt, daß sie in ihm wieder aufgelebt sei. Wenn ich auch dies als eine nicht individuell empfundene, sondern typische Form hellenistischer Poesie fasse, so bestimmt mieh dabei im wesentlichen Theophilos, der (Ad Autolycum II 8) von den griechischen Dichtern zu beriehten weiß: kai un d€Aovrec öuoAoyoücıv TO AANdEC un Emictacdar‘ Umo dauıuovwv dE EUTVeUCBEVTEC Kol UT aUTWV Puciwdevrec & Eimov dl auTWV Einov. tor yYap oi momrai, "Ounpoc dh kai ‘Hciodoc, Üc pacıyv, üm6 MoucWv Eumveuchevrec pavracia Koi mAavn EAdAncav, Koi ob Kadapı) mveuuarı aNAc mAavw. EX TOUTOU DE capWc deikvuTal, EI Kol Oi daluovWVvTec Eviote KOL UEXPL TOD dEÜPO EZOpKIZovTaL KATÜ TOD OVOuUAToc TOD Övrwc eoü Kal ÖuoAoFTEl aUTd TU TAÄAVa TTVeUuATO Eivaı daluoVvec OL Kal TOTE Eic Ereivouc Evepyncavrec.?) Eine poetische Form scheint ähnlich in das

natürlich mit Rücksicht darauf, daß derselbe Horaz schon früher einmal Hunde erwähnt hat (Epod. 5,57): senem, quod omnes rideant, adulterum latrent Suburanae canes. Das heißt jetzt Diehter erklären! Den Wahnsinn schildert schon das erste Distichon: blutiges Fleisch schlingt sie hinab und trinkt Galle mit Genuß (oder: jeder Trank wird in ihrem Munde zu Galle; mit V.53 beginnt eine zweite Reihe der Schilderungen). Der Grund ist klar; der Zauberer, der den Gott herbeiruft, trägt ein puAaktnpıov, er betet: dıapuAagöv ue Oyır) cıvi] averdwAörAnKTov (vgl. Tarvatus) d8dußnrov (Wessely, Denkschr. d. K. K. Akad. 1888 $. 71 Z. 1062 und 1078); zwingt er den Gott nicht, oder ist dieser schon von anderem Gebet oder Fluch beeinflußt (hier von dem des Liebenden: sunt numina amanti), so wird er wahnsinnig; all die Dämonen der äwpoı umgeben ihn (vgl. den Liebeszauber ebenda S. 113). — Es ist längst beachtet, daß Tibull nur dieses srandiosen Bildes halber die Kupplerin zur saga macht, und daß dies Bild in beabsichtistem Gegensatz zu der Schilderung der verziickten Prophetin I 6, 45ff. steht. Daß man Nachahmungen des Kallimachos auch bei Tibull, und zwar kaum in geringerem Grade als bei Properz, suchen darf, weiß hoffentlich, wer I 3 und I 7 nachdenklich gelesen hat.

1) Zu vergleichen ist die Grundvorstellung der „Geschichten der Hohenpriester von Memphis“, welche einem E. T. A. Hoffmann Freude bereitet hätten.

2) Der Satz: Ex Tobrou de capWec deikvuraı schließt eng an den ersten: um’ auru)y pucwdevrec KrA., wie schon die Fortsetzung: mAnv &viore rıvec cn wuxn ekvnıpavrec &E aurüv zeigt So scheint mir Harnacks Deutung (Mission und