Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Der &vBoucıacuöc bei Philon. Stück XVII. 205

auf die Auffassung des Prophetentums noch im nächsten Kapitel eingehen muß, beschränke ich mich hier darauf, den Grundgedanken unserer Rede weiter zu verfolgen.

In dem Eingang seines Protreptikos ahmt Clemens eine der übliehen emideiZeıc im Theater nach. Er beginnt, offenbar in Anlehnung an eine feste Form, mit der „Macht des Gesanges“ und den Mythen von Amphion, Arion, Orpheus und dem Lokrer Eunomos. Plötzlich bricht der Redner um; er schilt den Musik-Enthusiasmus des alexandrinischen Publikums!); etwas Neues will er bringen (1,5): Ex rap CıWwv EZekeüceran vouoc Kal AöYoc Kupiouv EE lepoucaAnu, Aöyoc OVPAVIOC O TVNCIOC ATWVIETNC EMI TW TAVTÖC KOcuUOU dEeATpW ETEDAVOUUEVOC' ÜDdELdE TEO EUVOoUOCO EUÖC OU TOV Tepmavdpou vöuov «rA. Empfinden wir in dem Ton des Eingangs, den Norden sehr mit Unrecht als charakteristisch für Clemens selbst hervorhebt, die übertreibende Nachbildung solcher Reden wie die heidnische NaassenerPredigt, so wird die Parodie noch deutlicher im folgenden (1,6): eit’ oüv ApPXaloVC TOVUCc Dpurac dLdACKoUCIV alfec uudıkai, EiTE au ToUc "Apkadac Ol TTPOCEANVOUC AvaYP4povtec ToImTai, eite unv al ToUc Alyurtiouc oi Kal TPWTNY TAUTNV Avapiivaı nV YIv Beouc TE Kal AvApwWrouc Oveipuccovtec. Das zeigt, was das alexandrinische Publikum in seinen Aöyoı iepoi zu hören gewöhnt war.

Gegen den eigentlichen Plan seiner Einleitung hat Clemens das Geschiehtehen des Lokrers Eunomos mit hereingezogen, weil es ihm ein gefälliges Spiel mit dem Namen und zugleich in den Einzelzügen der Schilderung besonders scharfe Ausfälle gegen diesen dywv

nächst wohl daran denken, daß die ägyptisch-griechische Theologie seit Jahrhunderten versucht, das, was in der alten Zeit wirklich Geheimlehre war, zu ergründen oder zu erfinden, und dabei die Form festhält, daß der Adressat des Buches die Lehre geheimhalten, nur dem eigenen Sohne verkünden oder nur dem Würdigen überliefern darf. Das entspringt nicht wirklichem Mysterienkult, sondern dem Drang, sie öffentlich zu verkünden und Anhänger zu werben.

1) Einen lehrreichen Vergleich bieten die von A. Bohler, Sophistae anonymi protreptiei fragmenta, Leipzig 1903, zuerst richtig gewürdigten Fragmente einer philosophisch-rhetorischen &rlöeıfic aus wenig jüngerer Zeit (Cramer, An. Par. I 165#f.). Der Philosoph schilt die Alexandriner wegen dieses Enthusiasmus: deivöv Tüp aurW dokei elvaı, TOUC UEV KIdapwdouc, ol TTPÖTEPOV TIIv TOALV EMTöncav, maAdı TOTE TeBynKkevan, iv 5° em Exeivorc dppocbvnv Ziv Erı, Kai robc dm "AkeEdvdpou ToD "Auuwvoc Ubvouacuevovc Xulpeıv METOvVouUaZouevouc Amo TIvoc dyuprod Kal EreEpou Tolwurou Bapdäpov.