Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

214 VII. Die jüngere Poimandres-Schrift.

Die Erklärung bietet jener eigentümliche Begriff des Prophetentums, dem wir bei der Betrachtung der XII. (XIV.) Schrift vielleicht am

nächsten kommen.

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Wir haben im vorigen Abschnitt einen gewissen Anhalt für die Erklärung und Datierung des XII. bezw. XIV. Kapitels gewonnen. Der Begründer der Gemeinde ist hier schon Hermes, der allgemeine Offenbarungsgott dieser Literatur; die Person des Stifters war also verblaßt und der Erinnerung entschwunden. Als heilige Schriften gelten die Aöyoı yevıxoi des Hermes an Tat. Die ganz individuelle Gottesbezeichnung TToıudvöpnc hat ihre Bedeutung verloren; fast wie ein Appellativum und völlig gleich voüc wird sie ja auch später von Zosimos verwendet.!) Die Gemeinde hat eine heilige Schrift,

1) Ich füge die charakteristische Stelle (Berthelot 244) ganz hier bei, da sie ein lehrreiches Gegenbild zu dem ganzen NIT. (XIV.) Kapitel bietet. Nach einem Ausfall gegen die wevdonpopfjitaı, durch welche die Dämonen wirken und nicht bloß Opfer verlangen, sondern selbst die Seelen verderben, führt Zosimos fort: cb yoDv un mepıeAkov loc yuvn (Berth. W y.), Wc kai &v Toic Kar’ Evepyeiav EEeimöv co, Kal u] Tepippeußov Zntoüca Heöv, AAA” oikade KaßeZou, Kai Heöc MEEL TIPÖC CE 6 Mavraxol Wv Kal oUK Ev TOTW EAaxicrw We TÜ duiuövia‘ kadelouevn de TW cuWnarı kadeZov kal Toic madecıv, Emuuia 1doviji Buum Alm, kal raic dwWdera Moipaıc Toü Bavarou (ulpaıc Cod. verb. v. Berthelot; es sind die zwölf Tıuwpoi daiuovec unseres Kapitels)‘ kai oUtwc aurv dteuhuvouca (cavrıv drevdbvaca die zweite Fassung, Berthelot S. 84) mpockaA&en mpöc &aurv to deiov kai övrwe (so S. 84, oürwc hier Cod.) fzeı (mpöc ce I. 84) 6 mavraxoü 6v Kal oVdauoü. Kal N KaAouuevn TPÖCPEpE Buciac Toic daiuocıv, wi} Tüc MPOCPHPOUC UN) TÜC Apentiküc aUTWY Kal pocnveic, AAAd Tüc Anotpentikäc alrWv Kal dvamperikdc, üc pocepWvncev Maußpfic (der ägyptische Zauberer, auf dessen Namen ein auch bei Christen oft gebrauchtes Apokryphon geht) rw ‘lepocoAbuwv Bacıkei CoAouwvri, abTöc de uaAıcra CoAouWv Öcac Eypawev dmo Tic &autod copiac' Kal OUTWC Evepyoüca EmreVin TWV Yvnclwv Kal PUCIKWV KalpıkWv. TAaUTa de moleı Ewc Av mavrelawäne Tv yuxnv. ÖöTav de EmyvWc caurNv (so S. 84, &myvoüca aurnv hier Cod.) reAeıwdeicav, TÖTE Kal TWV PucıkWv HC ÜANC Katdmtucov (Kartdmrncov Cod., vgl. 8.84) kai karadpauoüca Em Töv TToruevavdpa (so) Kal Bamrıcdeica To Kparfipı dvadpaue Emi To Yevoc To cöov. Vorausgesetzt wird als heilige Schrift hier das IV. (V.) Kapitel unseres Corpus ($ 4): Gott hat nicht allen Menschen den voöc, also den Poimandres, erteilt, sondern xpatfipa ueyav mAnpWbcac Tobrou KATETTELIYE dOLC KNPUKa Kal EKEÄeucev AUTW KnpVEaı Taic TWVv Aväpuurtwv Kap-

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