Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

228 VI. Die jüngere Poimandres-Schrift.

AETOVTEC" TTPOCPEPW CE TW deivı, iva TPoCEVEYKNC (UE> TW deivi. Ti dE AAAn) uiEeı maAıv AAAWw UMOTIBETOL WCAUTWE TIPOCPEPEIV, iva Kal autöc rW AA\w. Das scheint eine Fortbildung der alten sakralen Auffassung der cuvoucia, welche mit einem gewissen „Libertinismus“ zusammenhängt, aber nicht bloß als „Libertinismus“ erklärt werden darf.?)

Anders gewendet ist die Vorstellung von dem Trank, der nach der Vorschrift Z. 4 ff. getrunken werden soll, Milch von einer schwarzen Kuh und attischer Honig: kai Aaßwv TO ara cuv Ti [uerılrı anömıe mpiv avaroAfic nAlov, Kai Ectaı TI Evdeov Ev N cn xapdig. Auch hier waltet die Vorstellung von der Geburt des Gottes in uns, nur fehlt der Gedanke an die cuvoucia dabei. Daß hieraus ein in der christlichen Kirche weit verbreiteter Taufbrauch geworden ist, hat Usener unlängst überzeugend nachgewiesen.”)

Aber auch die Vorstellung von der cuvoucia ist schon damals mit der christlichen Taufe verbunden worden. Irenäus berichtet I 21,3 von einem Teil der Markosier: vuupWva KÜTUCKEVALOUCL Kal UUCTAYWYIAV ErTeAoücı HET” ErIPPÄCEWV TIvWV TOIC TEXEIOUUEVOIC, Kal TTVEUUATIKÖV TÄUOV PÜCKOUCIV EIvaı TÖ UM AUTWV YIVÖHEVOV KATÜ TMV ÖUOLÖTNTE TÜV dvw cuZuyıwv. Die „Wiedergeburt“ mußte sich ja notwendig mit der Taufe verbinden; ihre Identifizierung mit der Prophetenweihe war in den ägyptischen Religionsvorstellungen begründet. Zu ihnen führt mich eine Geschichte bei Josephos (Ant. XVII 65ff. Niese) zurück, deren Bedeutung bisher meines Wissens nirgends hervorgehoben ist.

Im Jahre 19 n. Chr. wurde in Rom der Tempel der Isis aus folgendem Anlaß zerstört. Der junge Mundus, der in eine vornehme und ebenso schöne als keusche Frau verliebt war, hatte, als alle anderen Anschläge gegen sie scheiterten, den Oberpriester der Isis bestochen, deren Kult die junge Frau ergeben war. Dieser übernahm es, das Opfer für eine Nacht in den Tempel zu locken (72):

1) Derselben Sekte schreibt Epiphanios (XXVI3) die Benutzung des unten zu besprechenden Evangeliums der Eva zu, dessen ägyptische Färbung unverkennbar ist. Die Kosmogonie einer verwandten Richtung, von der er (XXV 5) beriehtet: &AAoı dE rıvec &E aurWv Kevd TIva Övöuara AvanAdrroucı Aeyovrec ÖTl cKötoc Nav Kal Bu9öc al Üdwp, TO de mveüua Avü UECOv TOUTWv dlopıcuöv Eroncaro aurWv, erinnert in ihrem Anfang lebhaft an das II. (IV.) Hermetische Stück: Av Yüp ckötoc Ameıpov Ev Aßlccw Kal Üdwp Kai mveüua AETTöv voepöv, duvduer Belg Övra &v xdeı. Ähnliches ließe sich noch mehr zusammenbringen.

2) Rhein. Mus. 57, 177 ff. (vgl. 192 A. 59).