Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Prophetentum. cuvoucia. Isismysterien. 2929

meupdeic EXeyev nkeıv Uno ToU Avoußıdoc, EPWTI GÜTHC NCCNUEVoU TOU BeoÜ KekeVovTöc TE WC aUTOV EAdeiv. TN dE euKtöc 6 Aöyoc NV Kai TAIC TE PiAaıC EverkaAAwmiLeTo Ti EMI TOLIOUTOIC AEiWwceı TOD "Avoußıdoc Kal Ppaleı TPOC TOV Avdpa. DEITVOV TE AUTN Kal euvnv ToU AvouBıdoc eienyreAdaı — — yXWpEI OVV EIC TO TEUEVOC. Kal dEITVNCACO, WE UMVoU Kalpöoc Tjv, KÄeıcdeicWv TWV BUPWV UMO TOU TEpewc Evdov Ev TW veW Kal TU Alyva EkmodWv 1v kat OÖ MoDvdoc, TIPOEKEKPUTTTO yüp TMDdE, OUX NUAPTEV OuaWv TWV TTPÖC AUTMV TTAVVUXIOV TE AUTW dıeKovNcato ureiAnpula Beov eivaı. Die Frau rühmt sich am folgenden Tage ruhig der genossenen Gunst, bis der freche Hohn des Mundus ihr den Sachverhalt enthüllt. Eine Anzeige an den Kaiser Tiberius führt dann die augenbliekliche Unterdrückung des Kultes herhei. Es ist, denke ich, klar, daß das Verhalten der betrogenen Frau wie ihres Gatten voraussetzt, daß in dem Isiskult ein Mysterium der Vereinigung des Offenbarungsgottes Anubis!) mit dem anbetenden Weibe bestand, welches dieses zu höherer Erkenntnis und höheren Weihen emporheben sollte. Es ist kulturhistorisch interessant und wirft auf den religiösen Verfall in jener Zeit ein eigenartiges Licht, daß diese brutalen Vorstellungen von der Vereinigung Gottes mit dem Menschen in dieser Zeit den gebildeten Kreisen Roms gepredigt werden konnten.?) Aus einer theologischen Rechtfertigung hat Plutarch (Vit. Numae 4) die Angabe erhalten: kaitoı dokoücıv oUk Amıdavwc Aiyurrioı dioıpeiv, WE TUVAIKI HEV OUK AdUVATOV TVeüua trAncıdcaı HeoD Kal TIVaC EVTEKEIV APXÜC TEVECEWC, Üvöpi d OoUK Ecti cUuuIEıc TrPÖC Beov ovd öyıkla cwuaroc (ähnlich, doch verblaßter, Quaest. conv. VIIT1). Es handelt sich hier nicht um die Geburt eines Heros, wie aus dem beschränkenden Ausdruck dpyac rıvac yevecewc klar hervorgeht, ebensowenig aber um ein bloßes Spiel der Phantasie, eine mystische Seelenbrautschaft, wie sie in dem Berliner Papyrus auch dem Manne

1) Vgl. oben S. 118. 119.

2) Daß ähnliche Vorstellungen ursprünglich in fast allen Religionen hegegnen, verfolge ich hier nicht, wo es sich darum handelt, eine in Ägypten entstandene Literatur zunächst auf ihre heimischen Elemente zu prüfen. Daß dieselben Vorstellungen auch für die Betrachtung des Königs als Gottes Sohn gelten, habe ich in Beigabe V weiter ausgeführt. Wie verbreitet diese Art Mysterien noch in hellenistischer Zeit in Ägypten waren, zeigt eine Inschrift im Tempel von Edfu (Bergmann, Hieroglyphische Inschriften 43), welche die Priester ermahnt: „Nicht berühret den Ort der Weiber, noch tut an dem Orte, was daselbst nicht getan werden soll.“*