Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Pantheismus. Die Aösyıa ’Imcoo. 239

des folgenden halber schon jetzt hervor, daß sich unmittelbar hiermit der Gedanke verbindet, daß Gott dem nach der yyßwcıc Strebenden überall erscheint: navraxod cuvavrncaı, (Kai fügt CA ein) navTaxoD OWäHCETTL, ÖMOU Kal ÖTE OV TTPOCÖOKÄC, Ypnyopoüvrı (TPNTopNTi MC Lücke A) koıuwuevw, mAEovrı Ödevovri, VUKTÖC Tuepac, AaAoUvri CIWITWYTL" OVDdDEV TÜP ECTIV Ö OUK Ecrtiv. —

Soll der Nachweis, daß dieser pantheistische Mystizismus ägyptisch ist, wirklich überzeugen, so müssen wir freilich auch einigermaßen wahrscheinlich machen können, daß, wo er sonst erscheint, ägyptische Einwirkungen vorliegen. Wieder müssen wir einen Umweg machen, dürfen aber hoffen, Bedeutung und Wirkung der Hermetischen Theologie noch klarer als bisher zu erkennen.

Am auffälligsten tritt die pantheistische Auffassung uns wohl in dem viel besprochenen Aöyıov ’Imcoö von Behnesa entgegen, das nach sicherer Ergänzung folgendermaßen lautet: *

[Aerleı [’Incoüc' ömjou Eav Wcıv [dVo, ovk] ejiciv] &Beoı!), kai (ömofu] efic] Ecrıv uövoc Jaultw, Erw ein wer’ aurloü]. Eyeipov tov AlBov KÜKEI Evpniceic UE, CXICOV TO EUAOV Kay Ekei ei.

Man hat mehrfach darauf hingewiesen, daß der Spruch, in welchem Jesus der Gemeinschaft seiner Jünger seine Gegenwart verheißt, Matth. 18, 20: ob yüp eicıv dlo H Tpeic cuvnruevor eic TO &uöv övoug, Exei ein Ev uecw aurWv frühzeitig dahin umgedeutet wurde, daß auch der Einzelne stets mit ihm verbunden bleibt, ja daß der Spruch sogar umgestaltet wurde: ubi unus est, ibi et ego sum, et ubi duo sunt, ibi et ego ero’) Die erste Hälfte des Aöoyıov von Behnesa zeigt die ursprüngliche Fassung und ihre Fortsetzung noch in richtigerer Folge. Zur Begründung dieser Fortsetzung dient jener seltsame Satz: „hebe den Stein und darunter findest du mich, spalte das Holz und ich bin darin“®) Das auffälligste ist, daß es sich bei diesem „von Gott auf Christus übertragenen Pantheismus, dieser auf

1) Vgl. für den Ausdruck Poimandres $ 10: kai xarekeipen Akoya tu KATWEEPN TÄC Pücewc croıyeid, Hermes in dem oben $. 102 angeführten Rragment (Berthelot 229): tobc tololrouc de Avdpumouc 6 ‘Epunc Ev Ti mepi Pucewv Exdkeı äyouc (der Noöc hat sich ihnen nicht als Leiter ga vgl. Poimandres 8 21, 22)

2) Ephraem, Kommentar zum Diatessaron; vgl. Resch, Agrapha 295.

3) Die entgegenstehende, allzu moderne Deutung von Hamack ist mir

natürlich bekannt.