Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

264 Beigabe II. Buchstabenmystik und Aionenlehre,

regenten, das veüuad dıiMKov Amo oVpavoü uexpı Yic, bezeichnen); sie werden nach den Häusern des Mondes zu den achtundzwanzig pwvai — ich darf vielleicht nach der Analogie schon jetzt hinzufügen: zu den achtundzwanzig pwvai, in denen Gott die Welt schafft.?)

Doch ehe ich hierzu übergehe, gilt es unseren Papyrus noch einmal zu betrachten. Die cüvrporoi(?) oder cuußoAa des Namens des Mondes sind vierzehn Laute (wenn wir die cıyn und die anöppoıa. teXeiötnroc einmal hierzu rechnen), die uns zumeist aus den Mysterien, z. B. des Mithras, bekannt sind, mornucuöc, cupıyuöc, uurnduöc u. s. w. Es sind die heiligen Laute, für welche später, wie wir sehen werden, Buchstaben eintreten.°) Nur die Zahlen für den zunehmenden Mond sind berücksichtigt, offenbar, weil nach einer weiteren Vorstellung

1) So ist er in doppeltem Sinne rveüua &vapusvıov (vgl. oben die Naassenerpredigt S. 97 $ 30).

2) In der kocuomoua des Abraxas schafft Gott durch sieben verschiedene Lachlaute das All (die Lehre steht, wie Dieterich sah, mit der von den sieben Sphären in engem Zusammenhang), hierauf schafft er durch den cupıyuöc, dann durch den nonmucuöc, endlich durch das Wort.

3) Es ist nur wahrscheinlich, daß diese heiligen Laute zunächst durch Silben angegeben wurden (wie z. B. im Abraxas 182, 32: xai &reAacev 6 Beöc ETTÄKIC" Xa xa xa xa xa xaxa). Hieraus mag sich eine oder die andere der von Dieterich (Rhein. Mus. 56, 77 ff.) angeführten Sylbenreihen erklären (andere aus dem Sefer Jezirah, Karppe a. a. ©. 147 ff). Andererseits konnten dafür auch einzelne Konsonanten eintreten: C für den cupryusc (Abraxas 177, 8). Auch ägyptische Bilder treten dafür ein: für den nommucuöc das Krokodil mit dem Sperberkopf, für den cupıyuöc die Schlange, die sich in den Schwanz beißt (ebenda 175, 1—2; um beide Darstellungen sind die sieben Vokale geschrieben). Wir ahnen wenigstens, wie nahe einerseits eine Personifizierung dieser Laute, andererseits eine Darstellung durch Buchstaben lag. Beachtenswert ist, daß es gerade zwölf heilige Laute sind; an den Schluß tritt der „Ausfluß der Vollkommenheit“, an den Eingang das Schweigen. Das scheint auf Mysterien zu weisen, die etwa den im XIII. (XTV.) Kapitel des Hermes geschilderten entsprachen. Doch gilt auch die cıy durchaus als Gebetssprache, vgl. Poim. $ 31: &verAdAnrte, äppnte, cıwrm pwvoVueve, Martyrium Petri p. 96, 16 Bonnet: £xeivn Th pwvij edxapıcrWw cor, Bacıked, ri dı& cayic voouuevn, TH UN &v pavepW dkovouevn, Hermes bei Tamblich De myst. VII 3: 8 d1 kai dia cupfic uövne Bepameverau. Es ist unberechtigt, wenn man von theologischer Seite jede Erwähnung einer solchen stummen Sprache des Herzens als pythagoreisch bezeichnet. Sie gehört zu den allgemeinen religiösen Vorstellungen der Zeit. Wenn der Verfasser der Naassenerpredigt in dem angeblich anakreonteischen Liede: dAdAw AoAo0v cuumn liest, so folgert er sofort, daß es sich um ein Mysterium handelt.

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