Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

362 Zusätze und Berichtigungen.

Zu 5.21 Gebet III V.7. Vielleicht ist das überlieferte ru Aißomıru KUVOKEPAÄU CcoU TW Kupiw TWy xıövwy zu halten; gemeint wäre dann der Gott des Schnees (vgl. S. 280). Der für Hermes eingetretene Michael ist ja Engel des Nils (Wassers) und des Schnees. Danach wäre dann auch der Apj-Thot des koptischen Zaubers (vgl. S. 118) als Nilgott, nicht als Totengott zu deuten.

Zu S. 30 Z. 3 von oben. Daß der Aiuv gebeten wird te&Acı micac xdpırac, ist beachtenswert, da sich an anderer Stelle der Magier r Xdpıc toü Aitvoc bezeichnet (S. 185). Es scheint, daß der Aiuıv (’Ayaßsc daiuwv) als mAnpwua xapıroc gedacht ist. Zu vergleichen wäre Ev. Joh. 1,14: mAnpnc xäpıroc kai aAnBelac, 16 &« TOD mANpWuaToc alToD Tueic &Adßouev Kai xdapıv dvri Xdpıroc.

Zu 8. 38 A.3. Die Stelle des Macrobius hatte ich wie Preller-Jordan (Röm. Myth. 1172) u. a. gedeutet. Richtiger bezieht Dr. Plasberg die Anfangsworte qui cuneta fingit eademque regit nicht auf Janus, sondern den Urgott, welcher die zwei Kräfte des köcuoc in der einen (Janus) zusammenfaßt. Dann fällt der Zwang an einen Katechismus zu denken fort. Hierfür spricht vielleicht auch der Anfang der theologischen Darlegung im Asklepios des PseudoApuleius (c. 8): dominus et omnium conformator quem recte dieimus deum e. q. s. (vgl. Lactanz IV 6,4). Für Messalla war also der Aiwv der deurepoc Bedc (vgl. oben S. 274ff.).

Zu S. 44 Z. 10 von oben. Ein Zeugnis für die Verbreitung des Kults der Isis scheint auch Ptolemaios Tetrab. IT3 p. 64,14 zu geben, der von den Völkern Zentralasiens sagt: c&ßoucı Tv uev tÄc ’Appodirnc (&ctepa) "Icıv dvoudZovrec, töv de toü Kpövou Mißpav “HAıov (Boll, Sphaera 313 A. 3).

Zu 8.52 A.3. Die Plejaden treten in der zweiten Fassung des SalomonTestaments für die Planeten ein, weil sie nach einer andern astrologischen Lehre den ersten Rang unter den Fixsternen einnehmen. Asklepiades von Myrlea (Athenaios XI 490 c), welcher dieser Lehre folgt, nennt sie cuupueic AaAArAaıc kai cuveZeuyuevaı. Auch in dem Zauber bei Wessely Abh. d.K.K. Ak. 1893 S. 50 Z. 895, Kenyon Greek. Pap. Cat. S. 110 Z. 831 erscheint der Engel der Plejaden als Herrscher über viele (oder alle?) andern Engel.

Zu 8.55 A.3. Die Aufzählung der Bapßapa und äcnua Övöuara in den ägyptisch-griechischen Gebeten scheint sich nach Porphyrios (Eusebios Praep. ev. V 10) schon bei Chairemon gefunden zu haben. — Daß sich bei dieser Auffassung der Glossolalie das Urteil über die Erzählung des Pfingstwunders wesentlich günstiger stellt als in der üblichen Auffassung, brauche ich kaum auszuführen. Daß der Verfasser der Apostelgeschichte von dem Wesen der Glossolalie keine Ahnung mehr gehabt habe, wird man nicht mehr behaupten können. Das xdpıcua hat bei dieser Gelegenheit und gegenüber einer bunt zusammengesetzten Menge eine andere Bedeutung als im Gemeindekult; nur hierauf legt der Erzähler den Ton.

Zu 8.70 A.2. Daß Chairemon den Kult beibehalten, ja gelehrt hat, geht mit voller Sicherheit aus dem Spott des Porphyrios bei Eusebios Praep. ev. V 10 hervor. Der stoische Philosoph und Lehrer des Kaisers, dessen Schrift für die Folgezeit ähnliche Bedeutung gehabt zu haben scheint wie auf dem Gebiet römischer Religion Varros Antiquitates rerum divinarum, fand in der ägyptischen Religion nicht nur die Lehre von der Sternenmacht, sondern auch

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