Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

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Zusätze und Berichtigungen. 365

Zu S. 126 A. 2. Ein weiteres Zitat gibt der syrische Auszug aus Zosimos bei Berthelot, La chimie au moyen age Il 212: on a ä ce sujet le temoignage d’Agathodemon, dans le livre adresse ü Osiris.

Zu 8.135. Horus (Arös) erscheint öfters in der aus dem Griechischen übersetzten arabischen alchemistischen Literatur als Verfasser heiliger Schriften neben Hermes, Agathodaimon u. a.

Zu S. 136 Z.13 von oben. Auch von Nechepso heißt es in einem anonymen syrischen Text (Berthelot, Za chimie au moyen age II 328), daß er die Schreibtafeln des Hermes Trismegistos gefunden habe: il s’approcha et tomba sur sa face; il supplia Dieu que les choses ecrites lui fussent revelees. Apres quatre jours ... (der Rest fehlt). Das könnte aus Nechepso selbst stammen (vel. oben S. 119); jedenfalls ist die Erfindung ägyptisch.

Zu S. 141. Den mythologischen Anhalt der alchemistischen Schrift der Isis an ihren Sohn finden wir bei Diodor (I 25), der nach Hekataios berichtet: ebpeiv d’ aumjv (mv "lcıv) Kal To Tic ddavaciac Pdpuakov, ÖL” oÜ TOV ULIOV "Rpov, umö rWv Tıravwv EmißovAeußevra Kai verpöv ebpedevra Kad’ Üdatoc, u uövov dvacrncaı, doUcav NV wuxrv, GAAG Kai ic ddavaclac morfcaı uerakaßeiv. Gewiß ist die Sage etwas anders gewendet, wenn Isis in unserer Schrift, weil ihr Sohn gegen den tückischen Typhon ziehen will, in das Heilistum des Hormahudti eilt, um das tiefste Geheimnis der Chemie zu gewinnen; aber der Sinn kann auch hier nur sein, daß sie den Trank der Unsterblichkeit sucht. Ihn bringt der Gott und will sich durch ihn derart: mit Horus vereinigen, daß er dieser wird, und dieser er. Genau so knüpft der Berliner Zauberpapyrus (oben S. 227) die Hofinung auf Unsterblichkeit ausdrücklich an das Gewinnen des daiuwv äpedpoc, also das Innewohnen des Gottes. Das ist uralte Anschanung; der Tote lebt im Jenseits, weil er Osiris ist; die Formel cb yap &yu, kai &ylı cl gibt die Begründung der Hoffnung auf ein ewiges Leben, zugleich freilich auch den Ausdruck für die dmod&wcıc im Zauber und im mystischen Schauen. Hierdurch erklärt sich zugleich die Anschauung von Poimandres $ 21,22. Wer den Noüc empfangen hat, ist unsterblich; der Noöc ist der mapedpoc daluwv (vgl. S. 230). Für das Eintreten des Gottes in den Menschen kennt der Berliner Zauberpapyrus zwei Vorstellungen: der Mensch empfängt das crmepua Beoü in der cuvoucia oder durch einen Trank (vgl. S. 228), dort Milch und Honig, im Totenkult Wasser, das Osiris der Seele bietet. Auch in der alehemistischen Schrift wird das Wasser, das Chnuphis, der ja für Osiris eingetreten ist, vom Himmel niederbringt, ursprünglich das Lebenswasser sein. In der Köpn xöcuov reicht es Isis ihrem Sohne vor der Offenbarung, aber diese selbst ist ja der dradavarıcuöc und schließt damit, daß Horus den Hymnus der dmoß&wcıc lernt. — Die alchemistische Isis-Schrift zeigt besonders klar, wie eng diese ganze Literatur mit der theologischen zusammenhängt und wie sie von ihr Einkleidungen und Grundgedanken entlehnt.

Zu 8.166ff. Eine Bestätigung meiner Annahme, daß die Harraniter die ägyptisch-hellenistische Offenbarungsliteratur übernommen haben, sehe ich darin, daß die arabische alchemistische Schriftstellerei, die ganz aus der ägyptisch-griechischen hervorwächst, in den Kreisen der Harraniter entsteht.

Zu 8.176 Z. 5 von oben: Daß Kralls Deutung „Helmis Kaiser“ unmöglich