Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

366 Zusätze und Berichtigungen.

ist, weist mir nachträglich Prof. Spiegelberg nach (es heißt: 6 Pwuotoc Koicap). Das äußere Zeugnis dafür, daß Augustus in Ägypten dem Hermes gleichgesetzt ist, fällt damit fort.

Zu 8.192 Z.7 von oben. Den Gedanken des Redaktors können wir durch einen Vergleich mit der S. 364 (Anfang) exzerpierten Schrift des Ostanes noch genauer feststellen. Hermes ist auch dort der Lehrer der ägyptischen Religion und seine Schüler verkünden sie dem König Amon, der sie dann gewissermaßen offiziell einführt. Kapitel XVI und XVII haben also von Anfang an zu dem Corpus gehört, weil sie für die Heilsgeschichte, die sich in ihm nach dem Plan des Redaktors spiegeln soll, unentbehrlich sind. Um so glaublicher ist, daß dann auch Kap. XVII nicht zufällig hinzugekommen, sondern mit Absicht hierher gestellt ist. Auch wenn es dem Kaiser nicht wirklich überreicht war, läßt sich aus ihm die Zeit der Zusammenstellung bestimmen.

Zu 8.257 Z.10 von oben. Ein Beispiel bietet der große Pariser Zauberpapyrus, Wessely, Abh. d. K. K. Ak. 1888 S. 105 Z. 2427: eic de Töv dpdkovra (pdge) to dvoua tod "Ayadoü daluovoc, 8 Ecrıy Wc Atyeı ’Erappödıroc [ö Ecrıv]) TO UmöKEIUEVOV’ PPN Av WI PWPXPW @vvv popyıc opoxwwi: Wc de Ev TW xdpın, Öv eÖpov, uereßAnen TO mpayuarıköv, oütwc' “Apmökpatec (apmov Wess.) Xvoügı. Der Hergang ist folgender: Der Schreiber oder Verfasser hat die lange Zauberhandlung in einem anonymen alten Papyrus gefunden. Hier trug der Gott noch einfach den offiziellen Namen; vgl. in dem Berliner Zauberpapyrus oben S. 143: ’Ayoßöc daiuwv “Apmörpartec (aprov Parthey) Xvoüpı. Denselben Zauber bot das Buch eines Magiers oder Propheten Epaphroditos, nur hatte dieser auf Grund seiner yvwcıc den mystischen Namen eingesetzt. Die Auffassung dieser mystischen Namen gibt der $. 25ff. angeführte Lichtzauber trefflich wieder: &rıkaAoducı, lc &rrikaAoüvrai ce oi Tpeic kuvorepakoı (die drei Sonnengötter des Krates-Gebetes, oder der Sonnengott in den drei Gestalten als Kind, Mann und Greis) oirıvece cuußoAıkW cxnuarı Övoudlouciv cou TO Äylov Övoua ad ee nn I 00000 vuvvVvV WWWWWWW. Warum gerade der Kynokephalos den Namen von 28 Buchstaben nennt, ist S. 265 erklärt. Das äcnuov övoua gehört dem Dialekt der Engel oder Götter an und ist symbolisch gebildet.

Zu S. 265 A. 3 und 8. 300 A. 1. Entsprechend der Erde ist natürlich der Himmel geteilt, da jedes Volk doch seinen Stern und Engel haben muß. Daher ist Plinius N. h. II 110 zu erklären: patrocinatur vastitas caeli, immensa disereta altitudine in duo atque septuaginta signa. hae sunt aut rerum aut animantium effigies, in quas digessere caelum periti. Boll (Sphaera 389) hat die Zusammenhänge astrologischer und religiöser Spekulationen nicht erkannt.

Zu 8. 266. Die Vermutungen über die Anlage des Hauptwerkes des Zosimos scheinen mir durch die Bezeichnung der einzelnen Bücher in den drei größeren syrischen Exzerpten (das eine in neun, das andere in zwölf Büchern) nicht widerlegt, wiewohl in ihnen die allgemein üblichen Zahlzeichen eingesetzt scheinen. Ob wir aus ihnen erschließen dürfen, daß je ein Buch des Originalwerks nach Hephaistos (Ptah) und dem Götterkreis benannt war (Berthelot, La chimie au moyen dge II 232; 242), ist unsicher. Daß die syrischen Exzerpte zwei Bücher Imuth zu kennen scheinen (ebenda 235), läßt sich verschieden erklüren. Dagegen spricht für meine Auffassung die Beschreibung des ülteren