Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Pantheismus in $ 6-8. Hauptbericht $ 9—11. 47

Gottheiten aber bewirken nun den steten Umschwung der Sphären, wie dies in der christlichen Literatur bisweilen Christus, in der heidnischen öfters Hermes tut.

Unverständlich bleibt hier zunächst, wozu der dnuioupyöc Noüc überhaupt eingeführt ist; der Logos konnte ja sofort zu den beiden oberen Elementen hinaufsteigen. Daß der Autor ihn erst eine Weile Erde und Wasser bewegen läßt, bezweckt scheinbar nichts anderes als die Möglichkeit, unmittelbar vor der Erschaffung der aAoya Iwa in einem frostigen Wortspiel zu erwähnen, daß der Logos die Erde verläßt. Ein mythologischer Anhalt für diese Erfindung wird sich uns im folgenden Kapitel bieten; aber es wird gut sein, schon hier festzustellen, daß die Erde, wenn der Logos weiter in ihr geblieben wäre, nach der ursprünglichen Anschauung offenbar ohne weiteres Zwa Aoyıra, Menschen, hervorgebracht hätte. Die sieben Planetengeister sind natürlich die äpxovrec oder üpxovrec Kocuoroıoi oder KocuoKpdTopec der gnostischen, bezw. spätjüdischen Literatur. Sie sind als Untergebene des dnwioupyöc Noüc, bezw. jenes göttlichen Doppelwesens, das aus ihm entsteht, gedacht und beeinflussen, wie in allen astrologischen Systemen, später die Seelen der Menschen bei der Geburt.

In der folgenden Schilderung der Entstehung der üAoya Wa sind zwei Fassungen durcheinander gewirrt. Die Erzeugung der Vögel kann ursprünglich nieht der Luft zugeschrieben sein, die ja von dem Aöyoc und Noüc mitbeherrscht wird; nur um die beiden Katwgepfj croıyeia konnte es sich zunächst handeln. Wahrscheinlich sollten sie sich erst nach der Erschaffung der üAoya trennen; die in Ägypten allgemein angenommene Entstehung der Tiere aus dem Nilschlamm, der Menschen aus der Erde bald nach ihrer Überflutung wurde so passend motiviert.')

1) Die Verwirrung ist schon äußerlich kenntlich; stärker gräzisiert ist natürlich die Anschauung, nach der jedes Element die ihm eigentümlichen Lebewesen schafft. Etwas anders gewendet ist die Schöpfungslehre des III. (IV.) Kapitels: kai Wpen 6 obpavöc Ev KukKAoıc Emtd, kul Beoi Ev Taic Äctpwv ideoıc (taic Ev Acrpwv id. MAC) ömravönevor cby Toic aurWv cnueloıc ämacı kai dinpdpWen (N Pucic) cbv Toic Ev alri Beoic‘ kai mepıeıAixAn TO TrepıKukAlov dpouruarı, mveunarı Beim Öxobuevov. &vfike de Exacroc Beöc did ic ldlac duvdUEWe TO POCTaxhEVv auTW" Kai &revero Onpla rerpdamoda Kai Eprerü Kal Evuöpu kai mınva tk. Hier läßt, wie es scheint, infolge des Umschwungs jeder Sternengott bestimmte Wesen aus der Erde hervorgehen (vgl. Beigabe II). — Sprachlich stimmt mit dem Poimandres auffällig das Krypuyua Tlerpov (Preuschen,