Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

6 “und (ſobald ſie mit den Rechken bét Metſchheit odèr dem Wohle der Geſellſchaft in Streit gèrathen. Denn erſtlich gehn ja nach der!Natur und dem Wil‘Ten des Schöpfers" die natúrlichen Rechte der Ménſch‘heit und die allgemeine Wohlfarth der Geſellſchaft, “als ein allgemèines Bedürfniß, einer jeden Sache

vor, die gar fein roahres menſchliches Bedúrfniß iſt, Zweytens iſ es begreiflich , daß ſolche poſitive Rechte, eben ‘weil ſie willkúhrlich gegeben wurden, ‘an ſich Hädlich ſeyn oder: és bey veränderten Umſtänden mit“ der Zeit werden können: daß ſichalſo ‘die Ertheilér“ ſolcher Rechte, wenn ſie fie für die Ewigkeit beſtimmten, geirrt haben können : ſo daß es thôricht' ſeyn würde, einen ehemahligen Irrthum zum Nachtheil des allgemeinen Beſten geltend zu

‘machen.

Die einzigè ſcheinbare Ausnahme wäre allenFalls, wenn ein ſolches poſitives Recht einzelner Ünterthanen “fich auf einen förmlichen Vertrag mit der Nation oder ihréèm "Fúrſten ‘gröndeter z. B. wenn eine Familie im Kriege dem Vaterlande Geld vorge\choſſen und darüber den Vertrag mit der Nation gé‘macht hätte , ‘ein ‘gewiſſes poſitives Recht “zu! haben z, B. das Neth, ‘cinen gewiſſen Strich“ Waldung nach und nach auszurotten und! urbar zu mache, Allein fo heilig Verträge an fich ſind, ſo fónñen fie

ias ohnmöglich ‘länger gelten als ſie den Rechten der