Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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del machen ſoll: aber man dehne dieſe Freyheit nur auf die entbehrlihen Dinge: und auf die Waaren des Luxus aus. Wein, Kaffe, Seide, u. d. mag mir der Spekulant durch Auffauf vertheuren, went er kan. Denn ich kan ohne dieſe Dinge leben und zufrieden leben. Aber wer mir Brod und Feurung und gemeines Getränk auffauft, um mich hernach zu zwingen, es ihm in ungeheuren Preiſen wieder abzukaufen, der iſt mir ärger als ein Dieb. Deng der Dieb ſtiehlt mix nur, was ih unvorſichtig ihm preiß gab, und Wachſamkeit kan mich vor ihm ſ{hüßen, und er nimmt mir nicht die Möglichkeit zu le ben: Aber der Kornwucherex ſtiehlt mir mein Geld : mit Gewalt, ih fan ihm mit aller Wachſamkeit nicht entgehen , und er nöthigt mih, wenn ih lan“ge unter ſeiner Gewalt bleibe , entweder zu verhun» gern oder zu verzweifeln, Es gibt in der Welt keijnen ârgern und ſchreklichern Zwang, keine ſcheuslichere. Tyrannéy, als welche der Kornwucherer ausúbt, der den armen Unterthanen ſchlechterdings zwingt, alles herzugeben , was er hat und zulezt das Hemde vom Leibe zu verkaufen , um ihm ſeine Fruchtvorräs the abkaufen und ſich das Leben friſten zu können, Wer da weiß , was Hungersgewalr ift, der wirds einſchen, daß kein Tyrann eine ſchreklichere. Gewalt hat, um die Menſchen zu peinigen, als der Auffäufer der Lebensmittel. Wo in einem Staate (wie jüngſt in Franfreich ) ſolche Grauſamkeiten geduldet werden,