Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

142 ere EA werden, da ſind alle Bande der Geſellſchaft aufges / lôſet: da iſt fein Grund mehr vorhandèn, ſich an eine geſczgebende Macht zu hren : da muß das Volk nach dem Zepter greifen , und ſich ſelbſt Recht ſchaffen gegen Unmenſchen , die es mit Hungér tyrannifixen und mit Gewalt zur Verzweiflung bringen wölle ten, — Ein weiſer Regent wird folh Unglück nie entſtehen laſſen, - Er wird ſeine Pflicht erkennen, ſolch Ungeziefer. aus ſeinem Lande zu verbannen und “ allen Wucher , dex mit Lebensmitteln getrieben wird, mit ſeiner ganzen Macht zu verhindern,

è. Weil der Mangel an Lebensmictteln und Üebertheurung derſelben auch zuweilen daher entſtehen fan, daß die Ac>er im tande nicht in genugſamer Menge zum Getraidebau benuzt ſondern zu ans dern Spekulationen angewendet werden, ſo muß der Regent dafür ſorgen , daß die Akerbeſizer eine hinlängliche Menge Getreide erzeugen+ und er muß dabey ſcine cignen Beamten “mir Unpartheylichkeit “ anhalten, daß ſie nicht aus Habſucht die Menſch» lichkeit verabſäumen und, um durch Kümmel, Rúbsſaat u. d. reich zu werden , das tand an Getraide Mangel leiden laſſen, Es iſ an ſich feinem Menſchen zu verdenken, wenn er ſeine Aecer ſo hoch bes nuzt als er/ kan: und es würde eine Tyranney ſeyn, einen Aerbeſizer in ſeinem naturlichen Rechte ſtöhz ren zu wollen, Aber es fällt doch flax in die Au-

gen,