Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
12 i __—_ 6. Recht {ur Befriedigung des Geſchlechtstriebes.
Aus eben dieſen Gründen fließt inſonderheit das Recht zur Befriedigung des Fortpflanzungstriebes, Jeder Menſch hat. — Kraft , Trieb und Gegenſtände dazu, Alſo iſt die Geſell ſchaft ſchuldig, ihn dieß Recht ausúben zu laſſen, und ihn in keinem Falle daran zu verhindern, ſo lange er nicht andere menſch« liche und natürliche Rechte und Freiheiten dadurch
_ſiöhrt, d. Hh. ſo lange er der Natur folgt , und ſeinem Triebe, mit dem freyen Willen einer Perſon des andern Geſchlechts Genüge thut, ohne ‘jedoch die óffentliche Sittlichkeit zu beleidigen, Und da dieſer vom Schöpfer cingepflanzte Trieb , die Abſi <t hat, nicht nur das menſchliche Geſchlecht fortzupflans : zen, ſondern auch — theils mit geſunden und mögslichſt vollfomnmnen Geburten zu vermehren, theils durch die damit verbundene leidenſchaftliche Les be die Bande der häuslichen Geſellſchaft zwiſchen den tiebenden und ihren Kindern zu beveſtigen, und_ ſo den Eifer în der Erziehung der Kinder zu erwärmen; ſo iſts" offfenbar , daß jeder Menſch auch zugleich das Recht hat, dieſen Trieb nach ſeiner freyſten Wahl und mit Wohlgefallen und Vergnügen zu befriedigen + und daß ſonach die Geſellſchaft ſchuldig iſ, ihm auch dieſe Wahl und diéſes Wohlgefallen ungeſtöhrt zu laſſen, Und hieraus ergiebt
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