Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
Wahrheit, ws die Entde>ung derſelben fúr das Wohk der Geſellſchaft unentbehrlich iſt z;B. bey Unterſu chung wahrer Verbrechen, die um der’ geſellſchaftli« chen und. meiner eignen Sicherheit willen beſtraft oder verhindert werden" müſſen, Und auch bei dieſem Falle findet noch eine gewiſſe Einſchränkung ſtatt Denn es fállt in die Augen, daß es bey der Wichtigs® keit einer Entde>ung für das Wohl des Staats gai viele Stufen der Wichtigkeit geben kan und — daß: die Wichtigkeit einer Entde>ung für den einen Theil: des Wohls der Geſellſchaft , mit der Wichtigkeit: der Nichtentde>ung- für einen andern Theil , oder? für einzelne Mitglieder, in Kolliſion kommen fan:
._Man ſeze einen beſtimmten Fall, Man denke ſich: den Titius in einem kraskatholiſchen Lande. Man nehme ân , daß des Titius Vater ein heimlicher Pro teſtant ſey und freygeiſteriſche Schriften béſige , und® daß Titius von dér Geſellſchaft oder ihren Repräs! fentanten darübèr befragt würde, um das Geſez dee: Geſellſchaft gegen iha ‘anzuwenden, ivelches! die Kea ¿er zu’ verbrennen befiehlt: “Hier i die Entdeckung der ‘Wahrheit freylich wichtig für die Geſellſchaft, _Detun'das gemeine Wohl erfodert'es, daß die Ge=* ſeze gehandhabet und die Verbrechen entdekt und be-* ſtraft werden. ‘Allein — wenn die Entde>ung hier wichtig' iſt, ſo iſt die Nichtentdecfung noh wichtiger erſtlich für die Geſellſchaft, deren wahre Wohlfartlp es erheiſcht, daß ungerechte Geſeze unterdrüec und : = díe