Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
—— 65 “Wenn aber die Frage entſchieden ift , wer der Eigenthümer der geſezgeberden Macht ſey ? ſo bleibt uns immer noch die andère úbrig: wem die Verwals tung derſelben gebühre ? Denn es iſt in die Augen fallend, daß nicht a lle Mitglieder der Geſellſchaft, an dem Gebrauche dieſes Eigenthums der Geſellſchaft Theil nehmen können: weil, zumal bey einer zahlreichen Nation , bey der unendlichen Verſchiedenheit der Gefinnungen und Meynungen, eben ſo viel Fehde und Zerrüttung unter den Menſchen entſtehen würde, als wenn gar keine verbundene Geſellſchaft exiſtirte, Folglich“ iſt es eine in der Natur gegründete Noths wendigkeit, daß das Volk ſich entweder in Klaſs ſen ſondere, um ſich Nepräſentanten zu wählen und denen die Verwaltung dex geſezgebenden Macht geweinſchaftlich zu übertragen, oder daß cs Einem dieſelbe überlaſſe, Und wer ſoll nun dex Eine, oder, wer ſollen die Repräſentanten ſeyn ? y /
Wenn wir hier abermals die Natux fragen, ſo vernehmen wir, daß ſie das Recht, unter vies len zu herrſchèn, dem Stärkern angewieſen hat, Wenn alſo eine Geſellſchafc nicht ſelbſt herrſchen Fan, wenn ſchlechterdings einex oder einige herrſchen müſſen, ſo hat in der Geſellſchafc , dex Natur nache der Stärkere das Recht dazu, |
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