Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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phyſiſche oder moraliſche find und — daß leztere von der Natur einen Vorzug vor den erſteru haben, obgleich beyde nicht ohne cinander beſiehen und wirXen fónnen. Und nach dieſer Vorausſezung if dex wahre Stärkere, der in der Geſclſchaft das Näs herre<ht zum Herrſchen hat , vornehmlich der Weis ſere, welcher deſto vollflommner und zum Herrſchen deſto geſchikter iſt, wenn er mit der moräliſcheu Kraft des Verſtandes, der Einſichten , der Lebhafs tigfeit des Geiſtes, des Muths u. ſt. w. (mit welchen Gedanken und Gefinnungen der Menſchen regieret werden ) auh ‘die phoſiſchèn Kräfte des Körpers, des Reichthums, u, ſ w. verbindet. :

Nach Sd Regel der Natur muß“alſo jede Ges ſellſchaft den oder dem Stáärkern die Verwaltung der geſezgebenden Macht übertragen. Allcin es iſt hierbey wohl zu bemerken , daß dieſe Macht, ohngeachtet dieſes erwieſenen Rechts des Stärkern, ins mer Eigenthum der Geſellſchaft bleibt „ ‘und daß der Stärkere, der fie in“ ſeinen Händen hat , ſie eigents lich doch nur durch den freyen Willen der Geſellſchaft - hat. Denn entlich iſ es an ſi nicht immer klar welcher wirklich der Stärkere und Weiſere iſ: daß alſo zwiſchen mehrern Kompetenten zum Herrſchers recht. Wahl ſtatr findet , welche von d2u freyen Einſichten der Geſellſchafc abhängt. Und zweytens bleibt flb| diß dex Geſellſchaft frey, ob ſie dex Regel der

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