Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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26 Iſt der Regent nicht Eigenthumsherr des Landes und. ſeinex Einwohner - ſo iſt er den Rechten der Menſchheit ſubordinirt. Denn wenn die Uns terthanen freye Menſchen ſind, fo ſind ſie im unver äuſerlichen-Beſiz. der Rechte der Menſchheit ſo gehn die Rechte der Menſchheit allen Befehlen des Res genten vort ſo iſt kein Geſez gültig und rechtmäſſig, das Rechte der ‘Menſchheit aufhebt : ſo iſt der Res geut verbunden , die Rechte der Menſchheit als ſein höchſtes Augenmerk zu betrachten , dem “er affe ſeine Wünſche und Befehle unterordnen muß, Und dieß fällt um ſo heller in die Augen, wenn man erwägt, daß ſelbſt die Geſellſchaft oder Nation, durch die Je Regent doch ſelbſt erſt iſ, was er iſ, nicht über die Rechte der Menſchheit erhaben iſ. Denn die Menſchen verbanden ſich ja deswegen in Geſfellſchaften und begaben fich dadurch in eine Art von Bes ſ{ränkung ihrer natürlichen Freyheit, um ihre menſchlichen Rechte deſto ſicherer zu beſigen und zu genieſs ſent nicht — um fſie-der Geſellſchaft zu verkaufen und ſi< in Knechtſchaft zu begeben, Folglich fan der Regent, (dem ja von dex Geſellſchaft kein Recht úbertragen werden kan, was ſie ſelbſt nicht hat) die Rechte der Menſchheit nie aufheben, Ex fan alfo z. B. nie ſagen; du ſollſt nicht mehr exiſti« ren, niht mehr geſunde tuft athmen „ nicht mehr durch deine Kräfte und Talente erwerben , nicht mehr frey und laure: urtheilen, Er kan zwar z+ B. ſagen :

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