Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion
73 4. Wenn der Regent die Rechte der Geſell« ſhaft nur adminiſtrirt, und wena dieſe ſich nie úber die naturlichen Rechte der Einzelnen , ich meine die - Rechte der Menſchheit (S. 11.) erſtre>en, ſo hat dép Regent keinen andern Gegenſtand ſeiner regierende “ Vorſorgéè als dasGánze. Wie alſo mein ſtiller Vertrag, der mich mit der Geſellſchaft verbindet, nicht dahin gehet, daß die Geſellſchaft meine Perſon regieren und) meine naturliche Freyheit aufheben ſoll,! ſo geht auch des Regenten Macht nicht auf die Regierung des “ Einzélaen ſo, daß ér ſcine natürliche Freyheit betins trächtigen fönte. Er regieret das Ganze und’ hat dem Einzelaen nur inſofern zu befehlen, wiefern‘er! Theil des Ganzen iſt und auf das Ganze Einfluß hat: und er hat blos das Wohl des Ganzen zu: beſorgen und ſich um das Wohl des Jadividuums! weiter gar nicht zu befümmern, als wiefern daf? ſelbe mit ‘dem Wohle- des Ganzen unmittelbar vera búndén iſt, — Dieß beweiſet nicht nur das Wefen aller gemeinſchaftlihen Verbindungen, ſonder die Natur lehret es dur die Einſchränkung [det menſchlichen Kraft von ſelbſk, indem ſie es, dur<* dieſelbe unmöglich gemacht hat, alle einzelnen. Theile eines ſo ungeheuren Ganzen zu überſehen und' in Obacht zu nehmen. — Wir müſſen aber dieſen Grundſaz mehr beſtimmen , und daher die Frage ge® nauer entwi>eln: wiefern der Regent, der nur fúr das Wohl des Ganzen zu ſorgen hat, die Handlun« E 5 gen