Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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Umfang dieſes Rechts. ‘Es iſt blos von äuſerlicher Ehrerbietigkeit ‘die Rede. Denn innre Verehxung kan fein Menſch von dem andern fodern + weil die innern Thâtigkeiten des Menſchen, ſcin Defken, Urtheilen , Glguben, Empfinden — gax nicht untex die Gegenſtände des Rechts gehören. Und der Res gent fan um #o weniger ſolche innre Thâtigfeiten befehlen oder erzwingen, weil--an ſich innre und unfreye Handlungen des Menſchen von der geſezgebenden Macht ausgeſchloſſen ſind. (S. V.) Innre Liebe, Verehrung, Zutrauen u, d. g. hangt lediglich von moraliſchen, Beweggründen ab , nicht vom Rechte oder Geſeze. Der Regent muß durch ſeine Weißheit, durch: ſeine Tugenden , durch ſeinen Eifer in Beglü>ung der Unterthauen , Liebe und Achtung verdienen aber nicht fodern. Alſo erſtre>t ſich ſein Recht zu fodern auf nichts, als auf die äuſſerlichen cingeführten Zeichen, — demüthigèr und beſcheidner Mienen , Verbeugungen , Stellungen ,- Titulaturen uſw. Dieſe Zeichen fan der Regent von jedem Unterthan (ſo fern die Prâſumtion da iſt, daß ſie ihm bekant ſind ), fodern, und — er fan jeden, der ſie ihm muthwillig verweigert oder wohl gar gegenſeitig Zeichen des Spottes und. der Verachtung giebt, beſtrafen. Und #\o iſt gegenſeitig der Unterthan ohne Ausnahme ſchuldig, ihm dieſe Zeichen zu geben und ſich aller entgegengeſesten Zeichen gegen ihn“ zu enthalten, wenn auch die Beſchaffenheit des Regen-

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