Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

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ſitiven Rechte der Nation und dem natürlichen Rechs te der Menſchheit ſtreitet und dieſelben“ zerſtöhrt.

Wenn er es thut, und: es- gab und giebt vielleicht no< Deſpoten, die es thaten , ſo hat der Unterthan feine Obliegenheit, diè Gott und die Natur ihm auflegte, ſondern nur“ ein Geſez dér-Klugheit, ſich den ungerechten Befehlen zu unterwerfen, wenn “ er\dazu gezwungen iſt, und wenn er die Vollziehung des Befehls nicht : Umgang nehmen kanz, rohne ſich großes Ungemach ie Rs Háâlt ſich aber der Res gent in den Schranken ſeines Rechts und braucht die ihm übertragne aia eut Macht ohne höhere Nechte offenbar zu zerſtöhren, ſo iſt der Unterthan ihm augnahm!eſen Gehorſam \{üldig, wenn ihm auch derſelbe ia einzelnea Fällen noch ſo laſicud oder nactheilig wäre.

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Denn da einmal Geſeze ſeyn müſſen (und Ge-

ſeze ſind als Beſchränkungen der natürlichèn Freys heit faſt immer eine Laſt), und da feine Geſellſchaft und folglich feine menſchliche Glückſeligkeit ohne ſie beſtchen fan, ſo müſſen ſich alle Mitglieder Geſeze gefallen laſen und feiner muß, um dex Unbequemlichkeit willen, die ihn trift, eine Ausnahme machen wollen. (S. 111, 6,) Es ift einmal göttliches Naturs geſez, wer in dex Geſellſchaft lebt, und von ihr Schuz und Vortheile genieſſen will, muß ſich ihren Geſezen