Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

Geſézèn untérwetfen, Und das erfodert auch die Heiligkeit des Vertrags, (S- I]. 2.) die jedes Mitglied mit "dex Geſellſchaft ſtillſchweigend - errichtet hat, — Dex Unterthan muß gehorchen „- das Ge“ſez. mag ihm gefallen“oder nicht, und er muß, wenn er die Pflichten ganz erfüllen will, die ihm Gott und die Natur auflegt, willig und ohne murren gehorchen, und ſo gar ſeine: Ehre und ſeinen Stolz darinnen ſuchen, auch" mit Laſk und Schaden das zu leiſten, was einmal’ das Wohl der Menſchheit von allen erfodert. Denn das iſt kcine Kunſt Gutes thun „was uns ſelbſt-Vergnügen macht.“ Aber das heiſt groſſer und edler Sinn, . ſeine Pflicht auch* dann thun, wenn ſie mit Beſchwerlichkeiten verbundêniſt, :

Uebrigens bleibt es“ immer moraliſche Obliegenheit für den Regenten, dieſe Tugend rechtſchaſfener ; Unterthanen nicht zu überſpannen, ſondern ſeine Geſeze ſo billig 7 ſo erträglich , ſo laſtlos als möglich einzurichten. Denn je drückender die Geſeze ſind, deſto, gröſſer wird (bey der ungleich größern Menge unvollkomner oder wohl gar moraliſch verdorbner Menſchen) der Leichtſinn der Unterthanen , eine, wee nigſtens heimliche Uebertretung der Geſeze zu, wagen. Und ein Regent thut ſich allemal den größten Schaden ſelbſt , und verſchlechtert die Denkungsart ſeines Volks, wenn er Geſeze giebt, die zu häufigen vor-

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