Rechte und Obliegenheiten der Regenten und Unterthanen in Beziehung auf Staat und Religion : eine Folge des Systems der moralischen Religion

“und Laſken der Unterthanen nicht wenig ſeyn Fônnen,

Daß übrigens auch dieſes Fúrſtenrecht ſeine Gränzen hat, verſteht ſich von ſelbſt. Die natúrlichen Gränzen ſind, die Rechte der Menſchheit , die Kraft und Vermögenheit der Unterthanen , die Geſeze der Gleichheit, und der einſtimmige Wille der Nation. Solite ein Regent Abgaben fodern, welche die Rechte des Menſchen vexlezen , z.B. Jmpoſten, welche die allgemein nothwendigen Lebensmittel vertheuren, und dem armen Volke den Unter- Î halt erſchweren — oder , welche überhaupt für das Vermögen der Unterthanen oder einer beſondern Klaſſe derſelben unerſchwinglich ſind — oder, welche einen Theil dex Unterthanen ſchonen und den andern allein belaſten (S. 111, 6.) — oder welche die Nation einſtimmig verworfen hätte; ſo würde er ungerecht handeln und den Grund ſelbſt aufheben, der die Gewiſſenhaftigkeit der Unterthanen Lindet.

Uebrigens hat auch hier der einzelne Untexthan _ Fein Recht úber Abgaben, ſo wenig als úber irgend ein Geſez des Fürſten, erſt zu räſoniren und aus vermeinter Ueberzeugung von Verwerflichkeit derſelben, fie zu verweigern. (S, nochmahls 111. 6.) Er kan darüber urtheilen und auch ſein Urtheil laut ſagen, abex ſein Urtheil darf Mae Gehorſam nicht

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