Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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Mannes gleich, mit dem ſie unter ſo gere<ten Anſprúchen die Werthſchäßung und das Vertrauen des Serbiſchen Volkes theilte.

„Und dennoch, ſagte der Landsmann Liubihza's zu mir, mußte ihr edles Haupt ſi< mehr als einmal unter den Verleßungen beugen, welche ihren ehelichen Rechten angethan wurden .

Mein Gott, was ſoll man es verhehlen, unſer Held iſ nicht in Allem abſolut ein Jdeal von Vollfommenheit! Das Land war im Frieden, Tage der Ruhe folgten endlich auf die Entbehrungen und unaufhörlihen Strapazen der Schlachten, in denen bisher das ganze Leben des Fürſten hingegangen warz und in ſeinen Stunden der Muße erlaubte er ſich Éleine Zerſtreuungen, welche nah unſeren Orientaliz ſchen Sitten, in Betracht der Männer, vollkommen erlaubt ſind, ſagte der Serbier lächelnd: Miloſch hatte Maitreſſen . . ,

Liubiga, tief verlegt, {lang ſchweigend die Eiferſucht hinunter, welche ſie verzehrte, Aber in dieſer ſtolzen, glühenden Seele voll ungeſtümer Leidenſchaften, wirbelte das Gewitter auf , welches bei Anlaß eines öffentlichen Schimpfes ausbrach.

An. jenem Tage begaben ſih der Fürſt und die Fürſtin Miloſch, begleitet von ihren jungen Söhnen und den erſten Beamten, alle zu Pferde, nah der jährlichen Generalverſammlung, wo“ in Gegenwart des Volkes, das daran Theil zu nehmen, ein-