Untersuchungen über die Mannane, Galaktane und Cellulosen angreifende Enzyme
380 H. Bierry und J. Giaja:
säuremenge abgeschätzt. Da Galaktin durch Hydrolyse in Mannose und Galaktose gespalten wird, so kann man bei bekanntem Gewicht der Mannose die Reduzierkraft dieses Zuckers aus Tabellen entnehmen, sie von der gesamten abziehen und nach denselben Tabellen die Galaktose berechnen.
3. Versuch.
Dieselben Mengen Verdauungssaft, dieselben Dosen Galaktin werden angesetzt, doch bleiben die Gemische diesmal 8 Tage lang bei 38° stehen. Auf Kosten von 2 g Galaktin haben sich gebildet:
1,04 g reduzierender Zucker (als Glucose berechnet), davon sind 0,52 g Mannose und 0,49 g Galaktose.
4. Versuch. Man ordnet die Flaschen in folgender Weise an:
Galaktin. . ..... 2508 Galaktin. ..».... 250g 18 (sr von Helix. ... Bccm 2. [Goa Saft... . 5com Wasser . ......80 „ Wasser . .». 2 .2..:.80 „
3 Kr Br rerhiecm
"Wasser... ..2...80 „
Die Lösung bleibt, mit Toluol und Thymol versetzt, 5 Tage bei 38° stehen. In Flasche 1 finden sich (als Glucose bestimmt) 0,89 g reduzierender Zucker, wovon 0,40 g Mannose und 0,43 g Galaktose.
In anderen Versuchen ist Fluornatrium als Antisepticum verwendet worden. Die Verdauung ging dann weniger rapid vor sich, führte jedoch immer zur Bildung von Mannose und Galaktose.
2. Wirkung des Verdauungssaftes von Astacus
fluviatilis Rond.
Die Hydrolyse des Galaktins durch den Saft von Astacus ist ganz besonders interessant. Erst greift er das Mannogalaktan der Luzerne sehr langsam an, und bei den von uns gewählten Bedingungen war es möglich, die Bildung von Galaktose vor derjenigen von Mannose zu beobachten. Ja, in einer gewissen Zahl von Fällen fand nur Reduktion von Galaktose statt. Diese Tatsache kann als Beweis angesehen werden, daß das Galaktin keine bestimmte Verbindung, sondern ein Gemisch von fast gleichen Teilen Mannanen und Galaktanen ist. Diese beiden Substanzen verhalten sich fast identisch den fällenden Reagenzien gegenüber. Zum ersten Male begegnen wir einer derartigen enzymatischen Hydrolyse.
Die verschiedenen Mannane selbst unterliegen in verschiedenem Grade der Wirkung des die Fermente erzeugenden