Wanderungen eines Kosmopoliten, oder über Staatsverfassung, politische Freiheit und Despotismus : ein platonischer Traum

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„dich liebt. WUs König wage ih niht dich zu ſas „fen, es könnte mir meinen Thron koſten - aber ich „will dich auf einer empfindlichern Seite quälen. uDer dichte Schleier - den deine Tugend zwiſchen „dir und Zulima unterhielt , ſoll ſchwinden; du „ſoll die ganze Fúlle deines verlornen Genuſſes et„Fennen , und dann foll die Quaal deines gepeinig: „ten Herzens mich an dir rächen

Während , daß Gy ges den Ring herumdrehte, „gewann Kandaules Zeit, ſeine Geſichtszüge zu „ordnen, mit einer verrätheriſchen Freundlichkeit „faßte er Gy ges Hand, drükte ſic in die ſeinige„und bot die ſ{hmeichelhafteſte Beredſamkeit aufs „um ihn zu bewegen, ſi< mit ihm zur Unterdrú„fung Ludbiens zu vereinigen.

„Als er nun ſah, daß Gyges bei dem tiefſicit „Stillſchweiget beharrte, änderte der Tiraun liſti¿egerweis die Sprach, und lenfte die Unterredung „auf Zulimas Reize. Um dem Gyges einen u„Beweiß ſeiner ittigſten Freundſchaft zu geben, „erbot er ſi, fie ihm ehne alle Schleier und Beoeleidung, ſo wiedie Göttin der Schönheit dem (Meer eutſclúpftè, zu zeigen. Gyges enôthete

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