Wanderungen eines Kosmopoliten, oder über Staatsverfassung, politische Freiheit und Despotismus : ein platonischer Traum

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Staatébürger iſt nit verbunden , fiets gegen ſein Gewiſſen zu handeln, und ſo dräfend auch der Gez ßorſam in unumſchränften Regierungen iſt, ſo fannt er Virgiuiens Vater nicht zwingen - ſeine Tochz ter den Begierden eines übermüthigen Decemvirs* Preis zu geben , no< einen Nathsherrn von Kärthago verpflichten, ſeinen Sohn in die glühendeit Arme der Bildſäule Saturns zu legen. Es giebt gewiſſe Umſiände, wo der Unterthan ſeinen Regenten keinen Gehorſam mehr {<uldig iff, ws fein Gewiſſen lauter ſprechen muß, als ſein Patriotiémus, und wo die Staatémoral , vor der des einzelnen Menſchen verſtummen muß.

Seit der Entdekung der Buchdtukerkunſt, iſ jedoch eine höchſt wichtige Revolution in der Gefichte des menſchlihen Geiſtes vorgegangen. Voit? jenem Zeitpunkt an, haben die Staaten, welche einiger Aufklärung fähig waren, angefangen, ihre Moral derjenigen des einzelnen Menſchen etwas näher zu bringen, - Die Pflichten des Staatsbürgers ſind etwas weniger zweideutig geworden, und Hopital, Montauſier und Fenelou durſ:

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