Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht

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Die Conſtruction dieſer Fahrzeuge war ſehr einfach, indem einen flachen Boden, nah Umſtänden mehr oder weniger hohe, ſchräge aufgeſeßte Seitenwände umgaben. Das Vordertheil, wie das Hintertheil lief in eine lange Spie aus, die jedoh vorne etivas abgeſtumpft war. Hin und wieder, wurde auch ein Segel aufgeſebt.

Bewundernswerth iſ der ununterbrochene Fleiß der montenegriniſchen Frauen. Auf meiner Landreiſe ſchon hatte ich ſie Weinſchläuche und Kornſä>ke auf dem Pfade mühſam tragen und dabei die Spindel gebrauchen ſehenz jet auf dem Waſſer löſten ſie ſich im Rudern ab, oder ſpannen, oder ſie nähten, oder ſtricéten und warteten daneben ihrer kleinen Kinder. Die Männer ſaßen dagegen, entweder mit vollem Gleichmuthe rü>lings an Bord gelehnt und rauchten Taba, oder ſie hatten ſich auf dem Boden niedergeſtre>t und ſchliefen, während- neben ihnen die langen Flintenläufe, welche nirgends fehlen dürfen, drohend aus dem Boote hervorſtachen.

Meine beiden Bootsleute waren weder dur<h gute Worte, noh dur< Ambition zu einem emſigern Rudern zu bewegen. Es ſollte nun einmal der halbe Tag auf die Fahrt hingehen, und wir mußten, ein Spielball ihrer Laune, es ihnen völlig überlaſſen, wann ſie uns nah dem Bazar, der unterdeſſen wohl ſcon beginnen mochte, hinſchaffen würden. Jn einer unabſehbaren grünen Fläche von den tellerförmigen Mummelblättern, wurden wir außerdem noch aufgehaltenz denn ein freies Fahrwaſſer gab es eigentlich nicht, wie auch der Fluß theilweiſe eher einem fſtagnirenden Teiche, als einem fließenden Gewäſſer glich. Nur an gewiſſen Stellen war durch die vielfältig darüber hinz ſtreichenden Böte eine erträgliche Fährte gebahnt worden, die wir verfolgen mußten. An den felſigen unfruchtbaren Ufern paſſirten wir an vielen kleinen, an der weſtlichen Seite gelegenen Häuſern vorbei, die jedoh niht bewohnt waren, ſondern, wie ih erfuhr, nur dazu dienten, die im See von Scutari zu gewiſſen Zeiten gefangenen Fiſche darin zu tro>nen, einzuſalzen, oder zu räuchern. Außerdem ſahen wir noch andere Wohnungen, theils vereinzelt, theils vereint. Auch die Ruine einer alten, merkwürdigen Feſte, genannt Obod, erbaut von dem alten Helden und Stammfürſten Jvan Czernojevich, nah dem auch der