Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen
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Wir waren herzlih froh, als wir endli<h nah einer anſtrengenden Kletterpartie — unſere Pferde [lletterten wie die Gemſen — an der Brücke anlangten, die über die Gosfa führt, kurz vor Einmündung derſelben in den Drin. Unſere Freude war wohlbegründet, denn mit UVeberſchreitung dieſer Brücke konnten wir ſagen, daß der ſ<wierigſte Teil unſerer Reiſe hinter uns lag. Hier traten wir in die Ebene des Drin ein, der wir nun aufwärts bis Prisrend folgen konnten. Freili<h war auh jeßt von einem halbwegs menſchen=wirdigen Wege noh keine Rede, aber es galt auh nicht mehr, ſ{hwindelnde Höhen zu erſteigen, ſ{<hroſe Abhänge zu erklettern oder finſtere Schluchten zu durchqueren. Der Saumpfad, welcher nunmehx den Drin aufwärts führt, überwindet zwar noh einzelne ſi<h mehr oder weniger ſcharf an den Fluß! drängende Anhöhen, aber die Beſ<werniſſe dieſes Weges erſchienen uns wie cin Reiten auf wohlgepflegter Landſtraße gegenüber den halsbrecheri= ſchen Paſſagen des nun hinter uns liegenden Hochlandes. y So kamen wir frohen Mutes na<h Spa} <, einen ‘fleinen, aber anſcheinend wohlhabendem Orte an der Mündung der Gosfa. Hier tritt der Drin in die zwanzig [Stunden lange Felſenſpalte, die er erſt bei Du # <= man i, zehn Stunden oberhalb des Tales von Tſchereti, ‘verläßt, um Jih dann in immer no< unwegſamem Tale den Weg zur fruchtbaren Ebene der Zadrima zu ſuchen. Das klare Bergwaſſer der Goska vermiſcht ſi< Hier mit den ſ<lammig-trüben Fluten des reißend in die Felſen= enge hineinſtrömenden Drin, und als ein Hauptraſtort an der Karawanenſtraße Prisrend-Skutari erfreut ſh Spaſch eines ziemlich lebhaften Verkehres. Im Han des Vries hielten wir furze Raſt und wir taten — wie ſich ſpäter herausſtellte — ſehr wohl daran, daß wir uns hier mit einem reichlichen Zucervorrate verſahen. Denn die zwei nächſten Tage war eigentlich weißer Zucker mit — Hoff=