Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen
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mann3tropfen, von denen Freund Wenng einen reichlichen Vorrat mit ſi< führte, unſere Hauptnahrung. — — —
Auf ſteilem, gegen den Fluß zu in. einer ſchroffen Wand abfallendem Fels erhebt ſih Spaſch gegenüber auf dem anderen Ufer des Drin die Ruine ciner großangelegten Burg, die Feſte Demanitje. Der Sage nah ſoll dort jene Burg geſtanden Haben, in welcher Lek Dukadſchin ſeine beiden geblendeten Brüder Pal und Kofka gefangen hielt. Schon Hahn berichtet von jenen Ruinen und erzählt, er ſei dieſelben won Spaſch aus Stein für Stein mit dem Fernrohre dur<hgegangen, habe jedoch nirgends einen alten behauenen Stein daran entde>en können. Auch die Eingeborenen hätten erklärt, daß dort überhaupt kein einziger behauener Stein zu finden ſei und die Mauern nur aus Bruchſteinen beſtünden.
Den Geographen wird intereſſieren, daß die Diſtanz=angaben der alten Peutingerſchen Tafel, von Niſch (Niſſa) an gerechnet, die römiſche Station von LCreveni genau an die Mündung der Gosfa verlegen. Die dort angedeutete militäriſche Bedeutung dieſes Punktes wird ſehr weſentlich durch die Tatſache unterſtützt, daß bei Spaſch die Slraße von Skutari nach Djakova und Jpek den Trin kreuzt, jene von Slkutari nah Prisrend aber hier aus den Bergen hexaustritt und ſi< nunmehr dew Drin entlang zieht. Erwähnt ſei noh, daß die einzige Zwiſchenſtalion der Peutingerſchen Tafel von Creveni bis Liſano (Aleſſia) ad Picaria geheißen iſt, das heutige Puka, welches genau 30 römiſche Meilen von der Mündung der Gosfa entfernt liegt. — — —
Als wir ab Spaſ< den Drin aufwärts riiten, +
hatten wir zum erſtenmale Gelegenheit, eine albaneſiſche
Fähre in Tätigkeit zu ſehen. Eine ſolche beſteht aus —
zwei der Länge nah verbundenen Einbväumen, wie ſie ſih vereinzelt no<h auf den, oberbayeriſhen Seen und jenen des Salzkammergutes finden. Die Pferde werden
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