Archiv für slavische Philologie : Jovanović, »La Guzla« de Prosp. Mérimée

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Kritischer Anzeiger.

zunächst kurz gefaßt den Inhalt des Romans (Hock 76,77,78); im nächsten Satze Goethes Urteil über den Roman (Hock 79; hier wird Hock an zweiter Stelle zitiert); der nächste Satz: »En France, elle fuit traduite . ..« (Hock 90); dann die beiden Sätze über Amédée Pichot, samt Quellenangabe (Hock 79, Anm. 2); dann in den nächsten Sätzen die Erwähnung des Romans »Lord Ruthwen« (Hock 90), wo der Irrtum bei Hock, daß Nodier der Verfasser sei, stillschweigend richtiggestellt erscheint; dann der Bericht über das Melodrama von Nodier und Comp., im Theater Porte-Saint-Martin (Hock 91,92), samt Quellenangabe der Stelle aus Dumas (Hock 92, Anm. 2; zitiert nach einer älteren Ausgabe von Dumas Memoiren), mit falscher Aussage, daß Dumas Worte sich auf die Première des Melodramas beziehen (statt auf die Reprise nach drei Jahren, s. Hock 92) ; den Schluß dieser ersten Periode des Abschnittes (alles noch auf S. 320) bilden die Worte Nodiers über das Stück, die bis auf die Pünktchen der unterbrochenen Rede und samt Quellenangabe, aus Hock herübergenommen sind (Hock 91 und 91, Anm. 4). In der folgenden Periode (S. 321) werden die Nachahmungen und Parodien der Vampyrliteratur in Frankreich aufgezählt, und zwar diejenigen im Text nach Hock (S. 121 und 121, Anm. 1 u. 2), ohne Quellenangabe, diejenigen unter der Linie nach anderen, ungenannten Quellen, ohne daß eigentlich einzusehen ist, wozu diese Trennung dienen soll. romantischen Ausläufer des Vampyrkultus in Frankreich, vor Mérimée, erwähnt, wobei zum guten Teil wieder zu Hock Zuflucht genommen wurde: Über Bürgers »Lenore« (Hock 72), über Collin de Plancy’s »Dictionnaire infernal«, Gabrielle de Paban’s »Histoire des fantômes« und eine anonyme »Histoire des Vampyres« (Hock 89, Anm. 2). Nach einem Abschnitte über die Ausklänge der Vampyrsage in der neueren französischen Literatur, der nicht aus Hock seine Angaben schöpft, folgt als Schlußabschnitt des Kapitels (S. 324 f.) Goethes Äußerung gegen Eckermann über den Vampyrismus in der französischen Literatur und was darauf Bezug hat; damit kommt noch einmal Hock (S. 80), unerwähnt, zum Wort, nur ist die von ihm zitierte Stelle, die den Kernpunkt enthält, hier nach vorne und nach rückwärts erweitert. Wenn ich annehmen darf, daß es mir gelungen ist hervorzuheben, was mir vor Augen schwebte, so mochte ich noch einmal zusammenfassend feststellen, daß in dem Kapitel über den Vampyrismus von Herrn Jovanovic 1. unnütze Arbeit verrichtet, d. h. zum Schaden der Einheit seines Werkes Tatsachen und Betrachtungen wiederholt wurden, die vorher schon in ähnlichem Zusammenhang und auf mustergültige Art festgehalten waren, und 2. Quellenangaben aus Hocks Schrift nicht immer an entsprechenden Stellen und nicht in befriedigendem Umfange angebracht erscheinen. Wohl verstanden, es ist hier nicht von bewußter und absichtlicher Verleugnung der Quelle die Rede, jedoch von einer Auffassung der wissenschaftlichen Forschung, die wir überwunden zu haben glauben und heute nicht mehr billigen können. Selbstverständlich kommt hier nicht nur das Kapitel über den Vampyrismus in Betracht, das nur als Beispiel gewählt wurde, sondern das ganze Werk, einmal