Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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entziehen wollten. Müiten in der Nacht, über Sto> und Stein, dur< Wald und Feld, ohne gebahnten Weg, ging der Marſch ſtundenlang in tiefem Schweigen. So kam man an das Ufer des Doubs. Auch dieſer wurde glü>lih paſſiert. Jet aber kam das Schwierigſte: es galt zwiſchen den aufgeſtellten Militärpoſten und den zahlreichen Streifkorps ſich durchzuſchleihen. Hören wir Abbé Lambert ſclbſt: „Wir verdoppelten unſere Vorſicht und maſchierten ohne das geringſte Geräuſch, wie im Zimmer cines Kranken, den man zu we>en fürchtet. Wir wagten weder zu räuſpern noh zu ſpu>en. Unſere Führer hielten Augen und Ohren aufs äußerſte geſpannt und ſtanden beim geringſten Geräuſch ſtill. So durchſchritten wir zuerſt ein ſehr ſhónes Gehölz, das wie mit Alleen durchzogen war. Aber bald waren die Wege ungangbar für Menſchen unter gewöhnlichen Umſtänden. Jh bemerkte, daß wir der Grenzlinie nahe waren und ſah, wie die Deſerteure den Hahn ihrer Piſtolen ſpannten und ſi< für den Fall eines Angriffs zur Verteidigung rüſteten. Da, aber erſt da, fam die Aufregung über mich, doh nur für kurze Zeit. Ich ſtellte mein Schi>ſal der Vorſehung anheim und rief mit Inbrunſt den hl. Petrus an, meinen Patron, deſſen Feſttag die Kirche an dieſcim Tage (29. Juni) feierte, daß doh kein Tropfen Blut vergoſſen würde, um meine Freiheit zu erlangen. Während ih ſo aus Herzensgrund betete, ſtiegen wir wie auf einer Leiter empor und beobachtete» in allen unſern Bewegungen noh