Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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größere Vorſicht als je; kaum wagten wir zu atmen. Endlich erreichten wir die Höhe; nur noh wenige Schritte und der franzöſiſhe Boden war hinter uns. Bald waren auch dieſe getan und in weniger als einer Minute waren wir auf dem Gebiete des Kt. Neuenburg. Unſere Deſerteure ſ{hoſſen ihre Piſtolen ab zum Zeichen des Sieges. Eine ſolche Großtuerei konnte andern den Durchpaß verſchließen. I< machte ihnen daher Vorwürfe, aber es war zu ſpät. Bald ſahen wir zahlreihe Patrouillen dem Orte zueilen, den wir ſoeben verlaſſen hatten. Zum Glü> hatten wir nichts mehr zu fürchten. Meine Freude war groß, endlih frei zu fein, Am Fuße eincs Baumes fniete ih nieder, um Gott von Herzen zu danken.“

2. Auf freiem Boden.

In einer Sennhütte fanden die Flüchtigen Aufnahme und brachten dort den übrigen Teil der Nacht zu. Am folgenden Morgen begann der mühſame Abſtieg nach Fleurier im Val de Travers. „Hier fand ih drei franzöſiſche Prieſter, unter ihnen einen Landsmann, welcher die Uhrmacherei erlernte, um ſicher nah Frankreih zurli>kehren zu fönnen. Am andern Tag konnte ih zur Dankſagung eine hl. Meſſe leſen... zwei Tage darauf, am 2. Juli, gerade 14 Tage nah meiner Entweichung aus Beſançon, verreiſte ih zu Fuß nach Neuenburg, mein Gepä> in der Hand. Meine {wachen Finanzen erlaubten mir niht den Luxus

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