Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798

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Geſchiften durch ihre Arbeit, Dieſe diente zugleich als Zerſtreuung, Nach Neuigkeiten begierig, wie die Franzoſen waren, ſah man ſie an Poſttagen auf dem Plage vor dem „Adler“ und in der Nähe des Poſtbureaus zuſammenſtrömen z aber die Arbeit verhinderte ſie, nah Neuigkeiten zu jagen, oder ſolche zu erfinden, wie es in Freiburg geſchah.

Die Barfüßerkirhe war die Pfarrkirche der Franzoſen. Kaiſer Joſeph IT. hatte im Jahre 1786 den Franziskanern die Novizenaufnahme verboten, womit ſie zum Ausſterben verurteilt waren. Die meiſten Emigranten verſammelten ſi hier an Sonnund Feiertagen zum öffentlichen Gottesdienſte. Der Erzbiſchof von Paris war auf dieſen Gedanken gekommen und führte ihn mit Bewilligung ſeiner Kollegen aus. Er leitete alles, was die Prieſter betraf, wie der Marquis, ſein Bruder, alles, was die weltlihen Emigranten betraf. Der Erzbiſchof bezeichnete die Prediger, unter welchen wenige gute waren, Die kleine Kirche der Kapuziner war ebenfalls den verbannten Prieſtern geöffnet. „Jh erinnere mih“, ſ{hreibt Abbé Lambert, „mit Dank daran, wie jeden Morgen, von 6 Uhr bis Mittag ihre Sakriſtei beſtändig voll Prieſter war, die angekleidet darauf warteten, bis einer der 5 Altäre frei ward. Es war für alles zum Meſſeleſen Notwendige geſorgt. Zum Ruhme der Kapuziner ſei es geſagt, daß in der Schweiz, in Shwaben und im Tyrol ſie derjenige Teil der Geiſtlichkeit waren, welcher die verbannten Prieſter mit dem meiſten Opferſinn