Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
20 Klippen des Glüdfs,
Herzen werde gebieten können, aber i<h will es verſuchen“ aus Nüfſicht für Sie, mein Lebensretter. Ein Unglii>s-=
menſ<h bin i< immex geweſen; ſchon mein Name tvar für mich ein Unglü>, nicht der Vorname Gottlieb, den ih in der heiligen Taufe empfangen habe, ſondern der Vaters= name — Pe<hmayer! J<h ſehe jedesmal ein ſpöttiſches Lächeln auf den Lippen deſſen, der ihn zum erſten Male hört; {hon als Knabe bin i< des Namens wegen verz ſpottet worden und ſo iſts geblieben bis zum Heutigen Tage. Aber ich will nicht klagen, es iſt die Fügung des Herrn, daß ih ſolchen Namen ererben mußte, und was ver Herr thut, das iſt wohlgethan. Wie vermöhten wir ſchwachen thörichten Menſchen —“
„Halt, Freund Pechvogel oder Pe<hmayer! Sie ver= geſſen ſich wieder! Keine Predigt !“
„Jh höre ſchon auf!“ entgegnete Gottlieb Pechmayer, ſchnell wieder in den gewöhnlichen, nüchternen Erzählungë= ton übergehend. „Mein Vater war Prediger in Wilhelmê= hagen. Jch habe ihn kaum gekannt, ex ſtarb ſchon, als ich no< nicht ſe<s Jahre alt war, die Mutter war bei meiner Geburt geſtorben, da nahm mich dann ein Bruder meiner Mutter zu ſich in's Haus, oder vielmehr, er behielt mich im Haus, denn ex bekam die Stelle meines Vaters in Wilhelmshagen. Er ſagte, uin der Liebe Gottes willen nehme er ſi des vertivaisten Knaben an, mir aber hat er niemals Liebe gezeigt; ich mußte ſchon als kleines Kind dur Arbeit das Stückchen Brod verdienen, welches er mix gab, mußte die Gänſe und ſpäter die Schafe hüten. Mit den auderen Kindern des Dorfes wurde ih in die Dorf=