Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Roman von Adolph Stre>fuß. 25
Liebe ſtehen geblieben. Sie liebten und fanden Gegen=ſiche.“ ö
„Ja, ih fand ſie. Es war eine furze glü>liche Zeit,“ ſagte Gottlieb Pechmayex mit einem tiefen Seufzer. „Duxch eigene Schuld habe i<h mein ſ{<önſtes Glü> verſcherzt. Der Schulze, der mich anfangs ſo freundli< aufgenommen hatte, wurde na<h und nach recht unfreundlich zu mix. Ei paarmal warnte er mich; es ſchi>e ſich niht für einen Lehrer, ſagte er, mit den jungen Burſchen Sonntags bis tief in die Nacht hinein im Kruge zu ſien und Karten zu ſpielen, am wenigſten aber ſchide es fich für einen Pfarrersſohn, der etivas auf ſich halten müſſe. J< verſpra<h ihm dann, ih wolle den Krug meiden, aber wenn der Sonntag fam, dann fonnte ih der brennenden Luſt nicht widerſtehen, ih dachte nux an die Karten, mix träumte von großen Ge= winnen, die i<h machen würde, ih mußte fort, ih mochte wollen oder niht. Wenn i< dann am Montag Abend na< dem Schulzenhof kam, empſing mi<h wohl Annemarie mit thränenden Augen und der Schulze mit einem böſen Blik; ich wurde niht mehr gern geſehen im Schulzenhof, _das fühlte i< wohl und ih wußte auch, weëzhalb. Hundertmal gelobte i< mix, mi zu beſſern, aber es ging nicht. Mit eiriem Wort, i< ſpielte weiter, ih fonnte es nicht laſſen, und weil i< faſt immer verlox, trank i<h auch oft in der Verzweiflung ein Glas über den Durſt,“ mehr= mals mußten die Spielgenoſſen mih, wenn ih betrunken war, na< Hauſe tragen. Das war mein Unglil>. Nach= dem ih drei Jahre in Wilhelmshagen gelebt Hatte, mußte ich die Heimath verlaſſen. - Mein vät-xliches Erbtheil hatte