Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Roman von Adolph Strecffuß. 39
Wege entgegen. Ein paarmal meinte ex, wenn ein ſ{önes blaues Augenpaax ihn fo unſchuldig und treußherzig an= * ſHaute, wenn roſige Wangen dur<h ein zartes Erröthen noh voſiger gefärbt wurden bei ſeinen Worten, nicht ſeinem Geld, ſondern ihm ſelbſt, feinem eigenen J< gelte das freundliche Entgegenkommen; ſein Herz ſ<hlug höher, eine ſüße Hoffnung erfüllte ihn; aber jedes Mal wurde er bald ſ<mäßli< enttäuſht. Gewöhnliche Koketten- hatten es ver= ſtanden, unter der Maske jungfräulicher Unſchuld eine free Spekulation auf ſeinen Reichthum einzuleiten aber er wax eben ein Glücfsfind, no< im re<ten Augenbli> ſah er das aufgeſtellte Ney, in welchem er gefangen werden ſollte. Er entging den Nachſtellungen, aber den Neſt ſeines Glaubens an die Menſchheit ließ er in dem Neh zurü>.
Die Studienzeit verfloß, er trat in die Welt. Einen beſtimmten Lebensberuf hatte ex nicht. Sollte er etwa ein= treten in das Geſchäft ſeines Vaters? Er fühlte dazu gar feine Neigung. Welchen Zwe> konnte es haben, immer neue Reichthümer zu erwerben? Das Geſchäft wurde von zuverläſſigen, ‘vortrefflih bezahlten Beamten geleitet, der Vater ſtand zwar an der Spiße deſſelben, aber er kümmerle ſi< ſelbſt nux no< wenig um die Details; mehr zum Zeitvertreib, als um wirklich thätig in die Leitung einzugreifen, verbrachte er Vormittags meiſt ein paar Stunden im Comptoix, ſeine ganze übrige Zeit widmete er dem Vergnügen. Ex verlangte nicht, daß der Sohn geſchäft= lich thätig ſei. Ex wax ein ſo zärtlicher Vater, daß er jeden Wunſch des Sohnes exfüllte, dafür verlangte er