Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Von Gottfried Pfeuffer. E238
glänzende Eisfläche na<geahmt, und man kann ſie alſo in gewiſſem Sinne Naturlaute nennen. Die nachfolgenden find es nicht minder, nux ahmen ſie mehr das beim Da= hingleiten entſtehende Geräuſ<h na<h. Jn der Gegend von Hannover, Kaſſel, Nordhauſen, Mühlhauſen i. Th., Oſterode a. H. gehört zu den Winterfreuden der Jugend das „Schurren“, in dem Landſtriche, der durch die Städte Sangerhauſen, Merſeburg, Hettſtedt, Aſchersleben, Quedlin= burg, Halberſtadt, Althaldensleben und Klöße bezeichnet wird, das „Sehlikern“, und in Magdeburg, Schbnebe>, Calbe a. d. S., Löbejün, Bexlin, Potsdam das „Schlittern“. In Zeiß und Weißenfels und öſtlich davon der Elbe zu, bei Domiß, Torgau und Liebenwerda muß Seitens der BPolizeiverwaltungen eventuell das ſogenannte „Schuſſeln“ auf den Bürgerſteigen unterſagt werden, während man in der Dresdener Gegend und ſüdli<h davon Gefahr läuft, infolge der Nichtachtung ſolcher Verbote von Seiten der in dieſem Falle beſonders gewiſſenloſen Jugend dux<h Aus= gleiten auf den „Tſchinnern“ oder „Tſchindern“ den Boden unter ſi<h zu verlieren, Jn der Köthener Gegend gehen die Kinder „ſ<hliſſern“, in Querfurt „ſ<hullern“, bei Edartëberge „ſchorlen“, bei Heiligenſtadt „ziſchen“, bei Jüterbogk und Wittenberg „ſ<hluttern“, und in und bei Freibuxg a. d. U. „ſchollern“ und „ſ<horren“. Lroßdem bei dieſen Beluſtigungen bekanntlich die Naſe und no<h mehr ein anderer gewiſſer Körpertheil zeitweilig in re<t unlieb= ſame Berührung mit der harten Eisde>e kommt, ſo zeigen die Kinder doh dabei eine Unverdroſſenheit und Ausdauer, die man bei einer beſſeren Sache nicht ſelten von ihnen