Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
232 Schlitten und Schlittſchuhe.
Stube kam, wo ih in meinen feſtangeſ<nürten Land-= ſ<littſhuhen ganz unbeholfen daſtand; an ein raſches Abſchnallen war nicht zu denken, deſto raſcher war der Bruder, der mih ohnehin gern ne>te, das ganze Haus zuſammen zu rufen, um mit ihm mein ausgezeichnetes mechaniſches Talent zu bewundern. Es iar zum Erbarmen, wie ich ausgela<ht wurde. Der Vater hob die Din= ger zum Andenken auf, meine jüngere Schweſter pacte ſie im Jahre 1811 unter die Effekten, welche mix bei meiner Anſtellung in Breslau nachgeſendet wurden. Die Mauthbeamten wunderten ſi< niht wenig über Inſtrumente, die in feinem Tarif aufgeführt waren, und ih mußte mi no<_ einmal in meinem achtundzwanzigſten Jahre aus= lachen laſſen.“
Es hat dann freili< no< längere Zeit gedauert, bis dieſe Rollſchuhe entſprechend verbeſſert wurden, um fortan in den Skating=Rings, welche gegenwärtig in faſt allen größeren Städten eingeführt ſind, eifrige Benußung zu finden.
Für das hier zum Schluß ebenfalls zu erwähnende Wintervergnügen der Kinder, welches man in Süddeutſch= land „Schleifen“ oder „Rutſchen“ nennt, gibt es in den verſchiedenen Gegenden Deutſchlands eine ſehr große Anzahl von Bezeichnungen. Jn der Gegend von Erfurt und Sömmerda „glännert“ die liebe Jugend, während ſie in Halle und Umgegend „glandert“. Gleiches bezeichnet man in der Nähe von Bremen und im Holſteiniſchen mit „glilſchen“, in Neuhaldensleben mit ,gliſſen“, bei Schwerin in Melenburg mit „glätſchen“. Dieſe Bezeichnungen ſind augenſcheinli<h der Natur des Dahingleitens über die glatte